geboren am 15.07.1915 in Gaxhardt/D
Zeitliche Gelübde: 19.07.1936
Ewige Gelübde: 17.02.1940
Priesterweihe: 25.03.1940
verstorben am 05.06.1980 in Würzburg/D
beigesetzt in Ellwangen/D


Pater Josef Stempfle wurde am 15. Juli 1915 in Gaxhardt/Baden-Württemberg geboren. 1929 trat er als Student in unser Seminar von Bad Mergentheim ein. Am 8. Juli 1934 begann er in Bamberg das Noviziat und legte am 19. Juli 1936 die ersten Gelübde ab. Dann besuchte er die theologischen Vorlesungen an der katholischen Fakultät der Stadt. Wegen der Einberufung zum Arbeitsdienst musste er 1937 das Studium unterbrechen. Nach einem Jahr konnte er es wiederaufnehmen. Am 17. Februar 1940 hat er die ewigen Gelübde abgelegt und wurde im gleichen Monat am 25. Februar zum Priester geweiht worden.

Dann musste Pater Josef in den Krieg ziehen und war bis zum Kriegsende als Sanitäter eingesetzt. Nach einer drei Monate dauernden Kriegsgefangenschaft konnte er endlich heimkehren und seine Priestertätigkeit beginnen. Bis 1948 arbeitete er als Aushilfspriester in Bamberg und Nürnberg.

1948 ging es wieder an die Front, diesmal aber nicht um sein Land zu verteidigen, sondern um in Südafrika das Wort Gottes zu verkünden. Zunächst verbrachte er einige Zeit auf verschiedenen Missionsstationen. Dann begann er seine dreißig Jahre dauernde Missionsarbeit in der St. John’s Mission in der Nähe von Barberton. Dort war er nicht nur Missionar, sondern auch Internats- und Schulleiter und sogar Bauer, denn zur Mission gehörte auch eine Farm, die ein Bruder leitete. Neben der vielen Arbeit auf der Station betreute er auch die schwarzen Katholiken, die überall in der Gegend verstreut lebten. In der Leitung der Schule und des Internats stand ihm eine Gruppe von Schwestern zur Seite. Die religiöse Betreuung und der Religionsunterricht der Schüler aber lagen in seiner Hand. Die Schüler gehörten zur Gruppe der Coloured (Mischlinge). Sie kamen nicht nur von der Diözese Witbank, sondern sogar von der Gegend um Johannesburg. Sie erhielten auf der katholischen Mission eine gediegene religiöse und menschliche Ausbildung.

Seine letzten Jahre waren hart und schwierig. Er hatte keinen Bruder mehr, die Farm zu leiten. Auch die Schwestern zogen sich zurück, und seine Gesundheit ließ immer mehr zu wünschen übrig. Niemand natürlich dachte, dass er von seinen wohlverdienten Ferien in Deutschland nicht mehr zurückkehren würde. Gott hat seinen Diener zu sich gerufen, als er in Würzburg in einem Krankenhaus behandelt wurde. Für uns hier in der Provinz ist das wieder ein großer Verlust. Er ist der vierte Mitbruder, den wir innerhalb eines Jahres verloren haben, und alle vier standen noch in vollem Einsatz. Kurz nachdem uns die Todesnachricht erreicht hatte, versammelten sich viele Mitbrüder und Gemeindemitglieder der St. John‘s Mission und der Stadt Barberton mit unserem Bischof, um für unseren verstorbenen Mitbruder zu beten und die heilige Messe zu feiern.

R.I.P.

Pater Gebhard Schmid, Mccj