Die Spiritualität der Comboni-Missionare
Combonianische Spiritualität
„Als Jünger und Comboni-Missionare sind wir gerufen, die Freude des Evangeliums in der heutigen Welt zu leben“. Wir tun das aus der lebendigen Begegnung mit Jesus Christus, der vom Vater gesandt wurde, damit alle Menschen ein Leben in Fülle haben. Die Verkündigung dieser frohen Botschaft des Evangeliums ist der Inhalt unseres Lebens als Comboni Missionare.
Als Missionare sind wir Gesandte des Herrn, die das Hinausgehen zu anderen Völkern konsequent praktizieren. Wir leben vor allem unter Völkern, die den christlichen Glauben nicht oder kaum kennen. Wir wollen Brückenbauer sein zu anderen Kulturen und Sprachen. Wir bleiben bei diesen Völkern auch in schweren Zeiten des Krieges oder sozialer Unruhen.
Die heutige Welt ist multikulturell. Inzwischen ist uns stärker bewusst, dass unser gesamter Planet Missionsland geworden ist. Auch in Europa sind wir gerufen, den Mut zu haben, alle Peripherien zu erreichen, die das Licht des Evangeliums brauchen.
Als Comboni-Missionare leben wir nach dem Vorbild unseres Gründers, Bischof Daniel Comboni, der zu den großen Missionaren Afrikas zählt. Er war damals schon ein Vorkämpfer für Menschenwürde und setzte sich im 19. Jahrhundert gegen den Sklavenhandel ein. Er war überzeugt, dass dort „wo das Evangelium eingepflanzt wird, es die Herzen der Menschen verwandeln wird“.
Die Nähe zu den Menschen, besonders der Armen, ist eine wichtige Quelle unserer Spiritualität. Weitere Merkmale, die wir von unserem Gründer Daniel Comboni übernommen haben:
- Afrika: wir sind weltweit tätig, besonders aber in Afrika, weil unser Gründer einer der „Apostel von Afrika“ war. Im Gegensatz zu vielen Staaten, die diesen Kontinent bloß als Quelle für ihren eigenen Reichtum sahen, nannte Comboni ihn „die schwarze Perle und meine erste Liebe“.
- „Afrika oder Tod“: dieses Motto Combonis bedeutet für uns Ganzhingabe für die Mission. Diese begleitet uns ein Leben lang, wo immer wir sind.
- Herz Jesu: in diesem starken Symbol zeigt uns Jesus ganz bildlich, dass Gott ein Herz hat für alle Menschen. Als wahre Jünger Jesu lassen wir uns vom seinem Herzen inspirieren, das die Welt leidenschaftlich liebt.
- Das Kreuz: Daniel Comboni prägte den Satz, „alle Werke Gottes entstehen am Fuß des Kreuzes“, weil er in seiner Arbeit selbst erfahren musste, dass die Verbreitung des Evangeliums immer wieder auf Widerstand und Schwierigkeiten stößt.
- „Afrika durch Afrika retten“: diese Methode Combonis ist uns heute ganz wichtig, nicht nur alles für die Menschen zu tun, sondern mit ihnen, damit sie sich selbst als Subjekt ihres Lebens erfahren und fähig sind, für ihre Rechte und ihre Würde einzutreten.
- Internationalität: wie Comboni damals schon Männer aus mehreren Nationen für seine Arbeit gewonnen hat, leben wir auch heute in internationalen Gemeinschaften zusammen. Er selbst hat damals als einer der ersten auch Frauen nach Afrika mitgenommen, weil er merkte, dass diese in muslimisch geprägten Gesellschaften mehr ausrichten können als Männer.
- Mission ist integral, sie umfasst den ganzen Menschen. Der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Sorge um den Planeten Erde als unser gemeinsames Haus gehört wesentlich zur christlichen Mission.
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Bei uns allen fing es einmal so an: Plötzlich war da dieser Drang, etwas im Leben zu ändern, einen neuen Weg einzuschlagen. Näher bei Gott und den Menschen zu sein, alles hinter mir zu lassen und das Leben komplett auf Gott auszurichten […]