Meine Lieben,

Wir nähern uns dem Ende der Fastenzeit, und das Fest der Auferstehung Christi steht vor der Tür. Dies ist das zweite Mal, dass wir ein Osterfest erleben, das tief von der Covid-19-Pandemie geprägt ist. Deshalb möchte ich mit euch meine Meditation über die Pandemie Covid-19 im Licht des österlichen Geheimnisses teilen.

Die Covid-19-Pandemie begleitet uns seit Anfang 2020. Meine persönliche Erfahrung mit der Pandemie war nicht die von einem, der infiziert wurde, sondern wie die Mehrheit von euch, erleide ich weiterhin ihre Folgen: Mein Programm für das Sabbatjahr 2020 wurde völlig unterbrochen, und meine für Ende 2020 geplante Abreise zu meiner neuen Mission in Brasilien wurde bis jetzt nicht festgelegt. Ich bin immer noch in Rom und mache die schwierige Übung, die Realität der Pandemie anzunehmen, geduldig auf meine neue Mission zu warten und jeden Tag unter den Bedingungen zu leben, die die Pandemie uns auferlegt. Schwerwiegender ist der Medienterror der unterschiedlichen Theorien über die Pandemie, der täglichen Darstellungen der Zahl der Infizierten und Toten, wobei, wie mir scheint, die Hoffnungszeichen der Zahl der Geheilten weggelassen werden. Es gibt unsere Regierungen, die den Impfstoff als einzige Lösung für die Pandemie vorschlagen. Wir alle hoffen, dass es klappt. Kurz gesagt, die Covid-19-Pandemie hat es geschafft, das zu blockieren, was wir vor 2020 für die „Normalität“ unseres Lebens hielten, und es wird uns immer klarer, dass sie in den nächsten Jahren unsere Wegbegleiterin sein wird.

Inmitten dieser menschlichen Orientierungslosigkeit, angesichts der völligen Zerrüttung dessen, was bis Ende 2019 die Normalität unseres Lebens war, in der Erfahrung vom Tod von so vielen Menschen, der gleichzeitig alle Länder der Welt trifft, beginnen wir eine besondere Woche, in der wir das Geheimnis des Leidens, des Todes und der Auferstehung Christi als den einzigen Lichtschimmer feiern werden, der uns als Hoffnungszeichen angeboten wird.

Ich möchte euch allen zu Ostern dieses Jahres 2021 die Kraft der Hoffnung wünschen, die Gott uns durch die Auferstehung seines Sohnes schenkt. Inmitten der Herausforderung der Covid-19-Pandemie haben wir einen Schimmer der Hoffnung für die Zukunft nur durch die Auferstehung Christi. Wir sind aufgerufen, uns an die Hoffnung zu klammern, denn wer hofft, macht sich auf den Weg und bleibt nicht sitzen, er läuft vor den Herausforderungen nicht davon. Wer hofft, verkörpert sich in der Geschichte, er entfremdet sich nicht. Wer hofft, baut die Zukunft, er begnügt sich nicht damit, sie auf wundersame Weise zu erwarten. Wer hofft, hat die Entschlossenheit des Kämpfers, nicht die Resignation eines Verlierers. Wer hofft, hat die Leidenschaft des Visionärs, nicht die entmutigte Miene desjenigen, der sich von der Tatsache gehen lässt. Wer hofft, verändert die Geschichte, er lässt sie nicht einfach so durchlaufen. Wer hofft, sucht die Solidarität mit anderen Reisenden, nicht den Ruhm des einsamen Seemanns. Wer hofft, ist immer derjenige, der „gute Beweggründe hat“, auch wenn seine Projekte immer ein hohes Maß an Angst und Ungewissheit angesichts der Zukunft beinhalten (Aneignung eines Schreibens über die Hoffnung von Don Tonino Bello).

Bevor ich diesen meinen Ostergruß schließe, möchte ich mich ganz herzlich für Eure Spenden bedanken. Was mich persönlich betrifft, so bin ich immer noch in Rom und warte darauf, zu meiner neuen Mission in Brasilien zu gehen. Ich habe endlich alle Dokumente gesammelt, die für die Beantragung des Visums erforderlich sind. Ich denke, dass ich Anfang nächsten Monats den Antrag stellen und auf die Antwort warten kann, die nach den Angaben der brasilianischen Botschaft hier in Rom frühestens nach einem Monat eintreffen wird. Ich hoffe, dass ich Ende Mai oder Anfang Juni abreisen kann, wenn alles gut geht. In der Zwischenzeit setze ich mein Studium des brasilianischen Portugiesisch fort. Bitte, betet für mich, damit meine Hoffnung nicht wankt, sondern stärker und fester wird.

Frohe Ostern

Pater Joseph Mumbere Musanga, MCCJ