Erzbischof Paolino Luduku Loro (re.) bei einen öffentlichen Gebet mit Vertretern anderer Glaubensgemeinschaften
Frieden ist komplizierter als Krieg – zumindest im Südsudan. 2011 hat das Land nach jahrzehntelangen kriegerischen Auseinandersetzungen seine Unabhängigkeit vom Sudan erlangt. Doch gingen die Kämpfe danach weiter. Der frühere Erzbischof von Juba, Paulino Lukudu Loro, ist dabei immer für Frieden und Versöhnung im Volk eingetreten. Trotz zahlreicher Appelle an die Konfliktparteien veränderte sich kaum etwas. 2018 sagte er bei einem öffentlichen Gebet: „Wo ist der Friede im Südsudan? Unser Friede ist Jesus Christus. Gott, die Kirche und wir selbst können dazu beitragen, diesen Frieden herzustellen.“
Nach kircheninternen Spannungen um seine Nachfolge als Oberhirte des Erzbistums Juba bat er an Weihnachten 2019 Gott und das Volk öffentlich um Vergebung. Ebenso forderte er den Klerus, die Gläubigen und Präsident Salva Kiir – ein Katholik – auf, sich zu Gott zu bekehren. Vielleicht hat dieses beispielhafte Vorgehen dazu beigetragen, dass einige Wochen später die stockenden Friedensgespräche wieder Fahrt aufgenommen haben.
Pater Markus Körber stammt aus der Pfarrei Pottenstein (Erzbistum Bamberg). Nach seinem missionarischen Einsatz im Südsudan war er in unserem Ausbildungshaus in Neapel tätig. Derzeit hält er sich krankheitsbedingt in Deutschland auf.