Mutter Teresa

Nairobi-Kariobangi (Kenia): Die Schwestern von Mutter Teresa riefen an, ob wir Mutter – so nannten sie ihre Gründerin – zum Flughafen bringen könnten. Ihr Auto sei kaputt. Klar, dass ich gerne zum Flughafen fuhr. Einige Schwestern waren auch dabei – und Mother war meine Beifahrerin. Irgendwann im Gespräch kam es von ihr: „Der ganze Rummel, welcher um mich gemacht wird, ist mein Fegefeuer.“

Beim Einchecken war sie aber plötzlich sehr bestimmt: Da stand die hagere, alte Frau mit ihrem Sari aus billigstem Material, mit ihren ausgetretenen Sandalen und mit ihrem Gepäck. Letzteres bestand aus einem Baumwollbeutel mit einigen Utensilien drin. Aber sie verlangte einen Raum für Fluggäste der ersten Klasse, da sie einen Diplomatenpass besaß. Schlussendlich saßen wir alle im gewünschten Raum.

Dann verstand ich die ganze Aktion: Mutter Teresa wollte die Zeit nützen und verschiedene Dinge mit ihren Schwestern besprechen. Von Gott gerufene Gründergestalten müssen standfest sein, da sie Ungewohntes und Neues denken. Und sie müssen andere mitnehmen.

 

Pater Anton Schneider arbeitete neun Jahre in Kenia. Danach begleitete er unsere Missionare auf Zeit in der DSP. Derzeit leitet er die Gemeinschaft in Ellwangen, ist Medienbeauftragter und begleitet die Gottesdienstgemeinde in Josefstal.