Der Comboni-Missionar und Arzt Bruder Paolo Rizzetto ist seit vier Jahren medizinischer Leiter und Verwalter des Mary Immaculate Krankenhauses in Mapuordit in der Diözese Rumbek / Südsudan (wir berichteten darüber). Er bat eine seiner Mitarbeiterinnen, die Hebamme Robina, uns ihre Arbeit zu schildern.

Mein Name ist Atemo Robina. Ich bin seit drei Jahren Hebamme und arbeite auf der Entbindungsstation des Mary Immaculate Krankenhauses der Diözese Rumbek. Unser Motto, das die spürbare Gegenwart Gottes bei unserer täglichen Arbeit verdeutlicht, lautet: „Wir behandeln, Gott heilt.“

Sicherlich ist es nicht einfach für eine Mutter, einer Schwangerschaft entgegenzusehen wegen der großen Anzahl an möglichen Komplikationen vor, während und nach der Geburt. Als Hebamme, die mit Müttern zu tun hat, die bereits quälende Schmerzen erleiden, gebe ich zusammen mit dem Team mein Bestes um zu gewährleisten, dass wir offen, freundlich, mitfühlend und auf dem neuesten Stand sind und dabei ein Lächeln auf den Lippen haben. Beim Resultat, das meist erfreulich ist, vertrauen wir auf Gott.

Das wöchentliche Programm für Schwangerschaftsvorsorge in den umliegenden Dörfern, die wir über schlechte und unsichere Straßen erreichen, ist anstrengend. Erschwert wird es durch die geringschätzigen und negativen Ansichten der Bevölkerung in Bezug auf Entbindungen in der Klinik. Aber Gott ist treu gegenüber den wenigen, die kommen, und im Blick auf den Schutz für mich und die Kolleginnen, die mit mir kämpfen.

Dazu möchte ich zwei Beispiele nennen: Eine Frau hatte zuhause entbunden und litt unter Komplikationen wie nachgeburtlichen Blutungen. Glücklicherweise wurde sie schnell in die Klinik gebracht. Obwohl alle Verwandten es ablehnten, ihr Blut zu spenden, stand Gott uns bei, und Mutter und Kind geht es heute gut.

Eine Mutter mit Zwillingsschwangerschaft war nach 15 Stunden Wehen und Gefährdung der Kinder von einem Gesundheitszentrum zu uns überwiesen worden. Bei der Untersuchung wurde eine Wehenschwäche festgestellt, und sie hatte riesige Feigwarzen, ein deutlicher Hinweis auf eine mögliche HIV-Infektion. Das Team im Operationssaal nahm einen Notkaiserschnitt vor. Das erste Baby hatte sehr schlechte Vitalfunktionen, das zweite Kind war leider eine Totgeburt. Unser Team schaffte es, das zuerst geborene Baby mit zwei Stunden andauernder manueller Beatmung, Absaugung, Stimulation und Sauerstofftherapie zu stabilisieren. Unsere Gebete um einen guten Ausgang wurden erhört, als Zeugnis für uns alle und für die Familie.

Wir danken Gott für die anti-retroviralen Behandlungsformen für HIV-Patienten und besonders die Vorbeugung der Übertragung von HIV von der Mutter auf das Kind (PMTCT). Obwohl die meisten Gemeindemitglieder nicht in die Medikation einwilligen – wobei das Risiko steigt, dass das Kind infiziert wird und die Infektion während der Entbindung auf das Personal übergreift – schützt Gott uns Jahr für Jahr und schenkt den meisten der Neugeborenen einen wertvollen negativen Befund.

Die routinemäßigen Gesundheitsgespräche mit den Kollegen auf der Station haben uns geholfen, die Fälle von Sepsis zu reduzieren, indem wir die Hygiene und Pflege des Nabelschnurstumpfes bei den Neugeborenen verbessert haben. Durch diese Maßnahmen erzielen wir Gott sei Dank meist gute Ergebnisse.

Ich schließe mit einem Zitat aus Psalm 127: Wenn nicht der HERR das Haus baut, mühen sich umsonst, die daran bauen. Wenn nicht der HERR die Stadt behütet, wacht umsonst, der sie behütet. Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und euch spät erst niedersetzt, um das Brot der Mühsal zu essen; was recht ist, gibt der HERR denen, die er liebt, im Schlaf.