Seit 25 Jahren führen wir Comboni-Missionare in Castel Volturno eine Pfarrei, vor allem für die afrikanischen Migranten. Dieser Ort hat sich von einem bekannten Badeort zu einem rasch anwachsenden Sammelbecken gewandelt, in dem heute an die 40 000 Menschen aus 78 Nationen in einem ziemlichen Chaos leben. Chaos deshalb, weil diese Menschen größtenteils sich selbst überlassen sind. Der italienische Staat ist überfordert und überlässt diese Menschen einfach dem Schicksal, konkret der Camorra. Diese nützt das Machtvakuum und beutet diese Leute, egal ob Italiener oder Afrikaner, schamlos aus. Der Menschen- und Drogenhandel dort wird von ihr kontrolliert. Aber nicht alles ist Chaos in Castel Volturno, es gibt auch viel Solidarität unter diesen Menschen über kulturelle Grenzen hinweg.
Solidarisch miteinander leben wollen auch wir im Ausbildungshaus von Casavatore. Wir sind 13 Theologiestudenten und vier Comboni-Patres aus insgesamt 15 Nationen. Bei unserer Jahresplanung haben wir uns sogar das hohe Ziel gesetzt, „eine attraktive Gemeinschaft“ zu werden. Ob es uns gelingt, müssen andere beurteilen.
Pater Karl Peinhopf aus der Steiermark war fast zwanzig Jahre in Brasilien im Einsatz. Nach zwei Amtszeiten als Provinzial der DSP begleitet er nun die Theologiestudenten in Casavatore bei Neapel und ist in der Seelsorge tätig.