Seit über zehn Jahren vernetzt Talitha Kum die Ordensfrauen, die sich einsetzen, um den Menschenhandel zu unterbinden und die Überlebenden zu begleiten. Netzwerkarbeit vermittelt multikulturelle und multidisziplinäre Organisationsmethoden und bietet Raum für Zusammenarbeit, Vertrauen und Freiheit.
Es ist notwendig, sich die Geschichte viele Male mit Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen anzuhören, bis sich die Patina des Misstrauens aufzulösen beginnt, die die Gewalt bei den Opfern anrichtet, die in das Netzwerk der Menschenhändler fallen.
Mit Mitgefühl hinzuschauen, um die Würde wachzurütteln, eine Person und kein Gegenstand zu sein, Gesten der Zärtlichkeit zeigen, um der Vulgarität der Gewalt entgegenzuwirken und vor allem herzlich aufnehmen – das ist der Weg, den wir Ordensfrauen von Talitha Kum gemeinsam mit Frauen, Kindern, Jugendlichen und Männern gehen, die brutal gehandelt und ihrer Menschenwürde beraubt wurden. Es ist ein langsamer, manchmal anstrengender, aber ein schöner Weg, weil er ein Geschenk ist.
Schwester Gabriella Bottani war in Deutschland und Brasilien im Einsatz. Seit 2015 koordiniert sie in der Internationalen Union der Generaloberinnen „Talitha Kum“, das weltweite Netzwerk der Ordensfrauen, die den Menschenhandel bekämpfen.