geboren am 13.02.1899 in Gornjigrad/YU
Zeitliche Gelübde: 09.09.1927
Ewige Gelübde: 09.09.1933
verstorben am 01.12.1987
beigesetzt in Glen Cowie/RSA
Bruder Valentin Poznic wurde am 13. Februar 1899 in Gornjigrad, Diözese Maribor, Slowenien, geboren und am nächsten Tag getauft. Im Elternhaus erhielt er eine gediegene christliche Erziehung. In der Pfarrkirche empfing er auch die erste heilige Kommunion und das Sakrament der Firmung. Von 1917 bis 1919 war er im Krieg. Im Alter von 26 Jahren entschloss er sich, Missionar zu werden und in die Kongregation der Missionare Söhne des Heiligsten Herzens Jesu einzutreten (MFSC). Nach einer kurzen Postulatszeit begann er am 10. Januar 1925 in Milland das Noviziat, zwei Jahre später legte er am 9. September 1927 die ersten Gelübde ab. Nach dem Noviziat wurde er nach Mellatz versetzt. 1930 erhielt er Sendung nach Südafrika.
Am 17. Januar 1931 erreichte er sein Ziel: die Apostolische Präfektur Lydenburg. Vom 26. Februar bis zu seinem Tod hat er immer zur Hausgemeinschaft Glen Cowie gehört. Dort legte er auch am 9. September 1933 seine ewigen Gelübde ab. Nach einem Monat Aufenthalt in Maria Trost wurde er der gerade gegründeten Mission Glen Cowie zugeteilt. Bruder Valentin war Augenzeuge der großartigen Entwicklung der Mutterstation des Sekukunilandes und hat selbst dazu eifrig beigetragen. Er war hauptsächlich im Bauwesen tätig. Mit Hilfe von ihm ausgebildeten Arbeitern hat er zahlreiche Kirchen, Pfarrhäuser und Schulen in vielen Teilen der Diözese gebaut und auch einen Teil des St. Rita-Krankenhauses. Die große Mission Glen Cowie legt Zeugnis ab von der großartigen Arbeit von Bruder Valentin. Er war auch Schuster und flickte gerne Schuhe.
Er hatte ein gutes Herz für die Armen. Viele kamen zu ihm um Hilfe, und niemand ging leer aus. Durch seine Berufsarbeit und sein Glaubenszeugnis hat er zum Wachstum und zur menschlichen Förderung der christlichen Gemeinde beigetragen. Die Leute nannten ihn liebevoll „Matshumahlanga“, da er der Region Glanz gegeben hatte. Die Schule von Glen Cowie trägt nun seinen Namen Matshumane-High School. Bruder Valentin hat immer äußerst einfach gelebt. Man könnte sagen, dass die Nummer 30,1-2 der Lebensform von ihm spricht: „Der Missionar lebt seine Armut im Vertrauen auf die Fürsorge des Vaters, der weiß, was er braucht. Er trägt mit Gelassenheit die Knappheit oder den Mangel notwendiger Güter. So wird er ein froher Zeuge für die Freiheit der Kinder Gottes. Der Missionar lebt die Armut auch durch eine gewissenhafte und pflichtbewusste tägliche Arbeit“ (LF 27, 1-2). Wegen seines guten und großzügigen Herzens liebten die Kinder Bruder Valentin. Er verschenkte, ohne sich viele Gedanken zu machen, Speisen und Kleider. Trotz einiger Schwächen war doch jeder überzeugt, dass seine persönliche Begegnung mit Christus der Auslöser seines Missionsberufes war.
Mit seinen 88 Lebensjahren war er der älteste Mitbruder der Provinz. Nie hat er über seine Krankheit geklagt, obwohl er unter einem Nierenkrebs litt. Im September 1987 wurde er nach Pretoria ins Krankenhaus der Little Company of Mary gebracht. Die Schwestern pflegten ihn mit viel Liebe und hingebender Fürsorge. Die Ärzte entfernten die kranke Niere. Nach einigen Tagen erholte er sich wieder zum Erstaunen aller, so dass er in das St. Josephs-Altersheim von Middelburg gebracht werden konnte, wo ihn die Franziskanerinnen mit viel Liebe und Geduld betreuten. Im November wurde er in Pretoria ein zweites Mal operiert. Es stellte sich heraus, dass das Übel bereits den ganzen Körper erfasst hatte. Er wurde entlassen und kehrte wieder nach Middelburg zurück, wo ihm der emeritierte Bischof Anton Reiterer jeden Tag die Kommunion brachte. Am 1. Dezember 1987 besuchte ihn der Provinzial am Sterbebett, und gemeinsam mit den Schwestern und Bischof Reiterer beteten sie bis zu seinem Hinscheiden. Nachdem er 57 Jahre als Comboni-Missionar in Südafrika gearbeitet hatte, kehrte er zum Vater zurück, als die kleine Gruppe gerade das zweite Geheimnis des glorreichen Rosenkranzes betete: Der in den Himmel aufgefahren ist. Bruder Valentin wurde am 4. Dezember 1987 im Friedhof von Glen Cowie begraben. Auf dieser Mission hat er sein ganzes Leben verbracht und dort ist er auch gestorben. 23 Priester und zwölf Brüder, zahlreiche Schwestern, eine große Schar von Schülern und Gläubige von Glen Cowie nahmen an der Beerdigung teil. Somit ist ein Leben zu Ende gegangen, das ganz der Mission gewidmet war. Bruder Valentin ist gestorben, so wie er gelebt hat.
R.I.P.
Pater Anton Maier