Als 2017 der Bürgerkrieg ausbrach, verließen die Comboni-Missionare Lomin (Südsudan) und ließen sich in Moyo (Uganda) nieder. Während der Zeit im Südsudan hatten sie eine Reihe von Projekten durchgeführt, um den Menschen in Lomin zu helfen, ihre Existenzgrundlage zu verbessern. Nicht einmal der Krieg hielt die Missionare davon ab, den Menschen in der Umgebung zu helfen.
Bald stellten sie fest, dass sich viele der Menschen, denen sie in Kajo Keji halfen, in den Flüchtlingslagern in Palorinya im Distrikt Moyo niedergelassen hatten. Das war der beste Zeitpunkt für sie. Sie erwarben ein Stück Land in Palorinya in der Nähe ihres Volkes, wo sie unter anderem eine Schreinerei, eine Montagewerkstatt, eine Schweißerei, eine Bäckerei, eine Speiseölraffinerie und einen Bauernhof betreiben. Diese Projekte verbessern die Lebensumstände der Flüchtlinge in den nahegelegenen Lagern. Bruder Fafa Ayih, der Koordinator der Farm, zahlt jeden Monat Löhne an 42 Personen.
Während die Schreinerei und Schweißerei Arbeitsplätze für die Flüchtlinge bieten, ermöglichen die Bäckerei, die Speiseölraffinerie und die Agrarerzeugnisse eine ausgewogene Ernährung. Speiseöl und Brot werden an die Flüchtlinge verkauft, ebenso Produkte wie Milch, Fleisch und Gemüse, die bezuschusst werden.
Der Bauernhof der Comboni-Missionare in Moyo ist stolz auf seine Tierhaltung. Es gibt dort Kühe, Schweine, Schafe, Kaninchen, Ziegen, Hühner, Enten und Gänse. Außerdem wird Gemüse angebaut. Kaninchen werden auf dem Hof gehalten werden, um Kaninchenzucht einzuführen. Der Hof von Bruder Fafa gilt als Modellfarm für die Zucht, und er möchte, dass die Flüchtlinge dieses Projekt in ihren Häusern beginnen, damit sie etwas Geld verdienen und ihr Einkommen und ihre Ernährung ergänzen können.
Der Geist des missionarischen Lebens zeigt sich in den Vorhaben in der Gemeinschaft. Das Team beschloss, am Straßenrand ein Rinderbad zu bauen, damit die ganze Gemeinde davon profitieren kann. Wenn es nach Bruder Fafa geht, sollen die Viehhalter aus der Gegend ihre Kühe zum Waschen bringen. Dies soll dazu beitragen, Krankheiten bei den Rindern in der Umgebung zu reduzieren.
Bruder Fafa will den Menschen beibringen unabhängig zu werden, damit sie nicht auf Almosen angewiesen bleiben. Die Flüchtlinge, die auf dem Bauernhof arbeiten, haben jeden Tag Anspruch auf Mittagessen, und sie verdienen ein wenig Geld, um die Lebensmittel, die sie vom Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) erhalten, aufzubessern.
William Lomena ist ein südsudanesischer Flüchtling, der im Budi Settlement Camp lebt und sich auf dem Bauernhof um die Kaninchen kümmert. Er war von seinem Bruder über den Arbeitsplatz informiert worden. Lomena sagt, dass er seit dem Jahr 2018 auf dem Bauernhof arbeitet, was ihm ermöglicht, für seine Familie zu sorgen.
Chaplain Uji ist ein weiterer Flüchtling aus Kajo Keji, der im Flüchtlingslager Budi lebt. Er hatte bereits in Kajo Keji mit Bruder Fafa zusammengearbeitet und bat ihn um einen Job, weil er im Lager untätig war und die Situation für ihn sehr schlimm war. Mit dem Geld, das er im Moment vom Bauernhof erhält, ist er in der Lage, die Bedürfnisse seiner Familie zu befriedigen und die Lebensmittel, die sie vom UNHCR erhalten, zu ergänzen.
Anders als seine Kollegen hat Opira Matata schon 15 Jahren bei den Comboni-Missionaren im Südsudan gearbeitet. Sein Bruder war sogar schon vor ihm bei den Missionaren angestellt. Matata arbeitet als Techniker im Bauteam der Comboni-Missionare in Moyo. Er betont, dass seine Arbeitgeber ihm auch helfen, wenn er ein persönliches Problem hat, und dass er sich wie ein Teil der Familie der Comboni-Missionare fühle. Er ist stolz darauf, dass er bei den Missionaren gut verdient und dass er in der Lage ist, seine Familie zu versorgen.
Bruder Fafa ergänzt abschließend, dass das Projekt in Moyo Teil dessen ist, was früher im Südsudan war, und dass die meisten seiner jetzigen Mitarbeiter schon damals für ihn tätig waren.