Der Durchzug des Wirbelsturms Idai mit seinen 120 bis 220 km/h starken Winden und heftigen Regenfällen hinterließ in der Stadt Beira und ihrer Umgebung eine Spur der Zerstörung, die in der Geschichte Mosambiks bisher noch nie gesehen oder erlebt worden war. In einem einzigen Augenblick wurde die Stadt verwüstet und geisterhaft wegen der Abgeschnittenheit. Beim Durchschreiten der Straßen, sieht man überall Ruinen von Häusern und Krankenhäusern, zerstörte Kirchen, umgestürzte Bäume, Strom- und Telefonmasten.
In der Stadt Chiveve gab es einen Stromausfall, bei dem fast 95 Prozent der Gebäude betroffen waren, abgesehen vom lokalen Flughafen, der zu einem Zufluchtsort für Einheimische und Ausländer wurde, die zu Hilfe kamen. In den Stadtrandgebieten wie Munhava, Muchatazina, Vaz, Chota, Ndunda und anderen gab es neben der Zerstörung der Häuser auch große Überschwemmungen.
Während die zweitgrößte Stadt des Landes anfing, die durch den Sturm verursachten Schäden zu begutachten und sich von dem Schock zu erholen begann, kam aus einer anderen Richtung eine weitere Schreckensmeldung: Die einzige Verbindungsstraße ins Innere des Landes war unbefahrbar aufgrund der tosenden Flüsse Pungue, Búzi, Muda und ihrer Nebenflüsse, die über die Ufer getreten waren und in den Bezirken Dondo, Búzi, Nhamatanda und Chibabava in der Provinz Sofala Panik auslösten. Der kleine Staudamm für die Stadt Beira in Dondo brach in wenigen Stunden und überschwemmte die Straße Nr. 6, die gerade saniert wurde. Das ist die einzige Route, die die Verbindung zwischen Beira und anderen Städten ermöglicht. So nahm die Problematik der Beiraner zu. Fast eine Woche lang waren sie völlig vom Land isoliert. Die lebensnotwendigen Dinge wurden knapp, und der Regen hörte nicht und verstärkte den schlimmen Zustand der Stadtbevölkerung.
Die zu Hilfe geeilten Helfer der UN gaben der Rettung der Menschen in den umliegenden Distrikten Vorrang und brachten ihre Bevölkerung nach Beira. So entstanden in verschiedenen Stadtteilen provisorische Lager für die Unterbringung.
Vorläufige Daten für die betroffenen Gebiete
Konkrete Zahlen zu Toten und Schäden liegen bisher nicht vor. In der gesamten Region sind über 500 Menschen ums Leben gekommen, und es ist bis jetzt nicht bekannt, wie viele Menschen verschwunden sind. 3140 Klassenräume wurden zerstört, davon sind 90 756 Schüler betroffen. 19.730 Häuser wurden zerstört
In der Stadt Beira arbeiten die Comboni-Missionare in der Vorstadt von Chota, wo mehr als 70.000 Menschen leben. Zur Zeit gibt es 270 Familien, deren Häuser zerstört wurden, und 170 Familien, die sofortige Unterstützung mit Lebensmitteln und anderen Produkten benötigen. In dieser ersten Phase werden wir also diese Familien unterstützen. Die zweite Phase besteht darin, beim Wiederaufbau ihrer Häuser zu helfen und auch eine kleine Schule und ein Jugendzentrum in der Pfarrei zu errichten, in dem Kinder und Jugendliche aktiv sind, denn der bisherige Bau, den der Wirbelsturm völlig zerstörte, bestand aus Holz und leichtem Material. Dieses Jugendzentrum, das betroffenen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Hoffnung gibt, soll mit soliden und haltbaren Materialien wiederaufgebaut werden. Außerdem soll ein Programm zur Unterstützung von Müttern in der Gesundheits- und Ernährungserziehung ins Leben gerufen werden.
Die gesundheitliche Situation
Das Chota-Gebiet ist ein Fortsetzung des größten Randbezirks von Beira. Schon jetzt wurde es von Cholera heimgesucht. Es sind etwa 200 Menschen betroffen, aber diese Zahl kann wachsen. Eine Impfaktion steht vor dem Start. Das Viertel Chota ist in höchster Alarmbereitschaft. Man hofft noch, dass die Cholera diese Gegend nicht erreichen wird, da dies eine weitere Katastrophe wäre, da das Flusswasser, das die Umgebung überflutete, noch nicht zurückgegangen ist. Malaria ist eine weitere unmittelbare Sorge. Fünfzehn Tage nach dem Wirbelsturm sind die stehenden Gewässer und Pfützen eine Brutstelle für die Stechmücken, die diese Krankheit verbreiten.
Die Situation von Muxúnguè
Die Pfarrgemeinde Muxúngue liegt fast 350 km von der Stadt Beira entfernt. Die am stärksten betroffenen Gebiete waren Nhahápua, Goonda Madjaka und Gurudja, wo die Flüsse Muda und Búzi vorbeifließen. Nach den Einschätzungen der Missionare in der Zone gibt es mehr als 120 betroffene Haushalte. Durchschnittlich hat jede Familie sechs Kinder.
In dieser Gegend werden die Comboni-Missionare erst stärker eingreifen, wenn alle Menschen in das Gebiet zurückgekehrt sind. Dann erhalten sie Hilfe beim Bau ihrer Häuser. Im Moment sind auch die Zivilbehörden darauf eingestellt. Die Erfahrung der Missionare zeigt, dass es gut sein wird, nach der ersten großen Hilfsbereitschaft, mit einem Wiederaufbauprogramm zu beginnenund zur Normalität des Lebens zurückzukehren.
Um diese Menschen zu trösten, braucht es Solidarität und Unterstützung. In dieser unmittelbaren Phase wird die Unterstützung darin bestehen, Nahrungsmittel und andere Waren zu kaufen. Im nächsten Schritt geht es darum, den Wiederaufbau der Infrastruktur zu unterstützen, die zur Normalisierung des Lebens dieser Mitmenschen erforderlich ist.
Hier möchten wir uns bei denjenigen bedanken, die sich angeboten haben unsere Leute hier zu unterstützen, und wir hoffen, dass Sie uns in der zweiten Phase, die noch schwieriger sein wird, weiterhin helfen werden. Möge der Segen Gottes durch die Fürsprache des hl. Daniel Comboni auf jeden von euch herabkommen.
P. Constantino Bogaio MCCJ
Provinzial in Mosambik