Pater Manuel Machado wurde in einem kleinen Dorf in Portugal geboren und trat im Alter von zwölf Jahren ins Seminar der Comboni-Missionare ein. Nach der Priesterweihe war er sechs Jahre in seiner Heimat im Einsatz. Dann wurde er nach China gesandt, wo er 1990 die Präsenz der Comboni-Missionare begründete. Er berichtet über die Entwicklung und die Schwerpunkte seiner Arbeit.

Da Macau ein neues missionarisches Betätigungsfeld für die Comboni-Missionare war, waren die ersten Jahre der Entdeckung unserer Identität als Missionare „ad gentes” gewidmet und der Frage, wie man der Ortskirche am besten bei der Erstevangelisierung helfen könnte.

Zuallererst, ein neues Modell missionarischer Arbeit: die Sprache lernen, die Kultur (die sich komplett von dem unterscheidet, was wir kannten), lernen ein „verborgener Stein“ (wie der Hl. Daniel Comboni es ausdrückte) zu sein und auf Gottes Zeit warten… In Macau arbeiten, aber über die Grenze auf das riesige China schauen!

Die Dinge haben sich geändert. Macau wurde zum „Las Vegas des Ostens“ – mit einer unglaublichen Entwicklung als touristisches Reiseziel (besonders wegen dem Glückspiel). Als die Diözese beschloss, eine neue Niederlassung einzurichten, wo die Bevölkerungsdichte am höchsten ist – meist Arbeiter und Neuankömmlinge aus China – haben wir zugestimmt, uns um diesen Bereich zu kümmern. Seither wächst die christliche Gemeinde, und wir versuchen, Antworten auf die vielen Probleme und Herausforderungen zu finden. Dabei geht es um Arbeiter mit geringem Lohn, schlechte Lebensbedingungen in kleinen Häusern oder alten Wohnungen, zerrüttete Familien und einen Mangel an menschlichen Werten. Geld und die Suche nach wirtschaftlicher Stabilität scheinen die ersten Punkte auf der Tagesordnung zu sein.

Während dieser Jahre nahm ein Projekt Gestalt an, mit dem wir Festlandchina erreichen wollen („Fen Xiang“, das bedeutet Teilen): Die Gemeinschaft baute ihren missionarischen Dienst sowohl räumlich aus als auch durch Unterstützung bei Ausbildungsprogrammen für Priester, Seminaristen, Schwestern und Laien in China – immer eher verhalten wegen der vielen religiösen Einschränkungen für Ausländer.

Wir Missionare mussten unsere Vorgehensweise ändern: die Werte des Evangeliums herausstellen, diejenigen begleiten, die auf der Suche nach einem Sinn und einem Zweck im Leben sind, Laien befähigen. Dies erfordert Demut und das Bewusstsein, dass wir uns genauso selbst ändern müssen wie diejenigen, denen wir begegnen. Die Ergebnisse? In Gottes Zeit, die vielleicht nicht mit unserer Zeit übereinstimmt. Auf Gottes Vorsehung vertrauen, weiter säen, glauben, dass einige Samen aufgehen und Frucht bringen – immer mit viel „chinesischer Geduld“!

Pater Manuel Machado