Neuza Francisco, eine portugiesische Comboni-Laienmissionarin, die in Peru arbeitet, erzählt uns ihre Erfahrungen mit den armen Menschen am Stadtrand von Lima.

Viele Menschen sind schon ein Teil von mir, häufig ist das Lächeln, das zu mir gehört, zahlreich sinddie Umarmungen, die ich nicht meide und die mir neue Kraft geben. Mit der Absicht, einfach vorbeizukommen, verbringe ich Stunden damit, um nicht die Unterhaltung vor der Haustür zu beenden. Mission ist für mich zeitlos.

Die Türen unseres Hauses sind offen, Türen, die sich öffnen, um die größte Freude der Passanten zu herienzulassen und die Leiden derer willkommen zu heißen, die bei uns Zuflucht suchen. Sie erbitten von dir das Einzige, das du geben kannst, dich selbst.

Wenn die Nacht hereinbricht, schaue ich gerne auf meinen Tag zurück. Obwohl ich oft in Tränen ausbreche, sind es Tränen der Betrachtung der Wunder, die Gott in mir wirkt. Dadurch ist es unmöglich, sie zu ignorieren, und Gott nicht dafür zu danken. Oft sehe ich unzählige Male die kleinen Wunder und Zeichen, die mich durch diese Menschen erreicht haben, die jetzt ein Teil von mir sind.

Die Mission ist schwer, und es wäre gelogen, etwas anderes zu behaupten. Die Mission ist trocken hier, wo die Landschaft mit den Dächern der verbliebenen Häuser bedeckt ist, die kurz davor sind, in dem starken Wind zusammenzubrechen.

Im August zerfällt ein Teil der Arbeit eines Jahres, wenn die Natur so stark weht, dass man sich nicht widersetzen kann. Furchtlos krempeln sie ihre Ärmel hoch, ohne aufzugeben, und obwohl das, was sie haben, wenig ist, ist nichts stärker als der Wille, weiterzumachen. Ich lüge nicht, Mission ist schwer. Manchmal wird es grausam, es tut weh. Man sieht das Leid in den Augen dieser Brüder und die Hilflosigkeit angesichts dessen, was sie zu ertragen haben.

Oft höre ich nur zu, halte die Hand oder biete meine Schulter zum Anlehnen. Oft lächeln wir miteinander, wenn wir diese greifbare Liebe Gottes miteinander teilen. Oft gibt es eine Umarmung, einen Händedruck. Oft gibt es Momente des Schweigens und der gegenseitigen Hingabe, in der Einfachheit, auf dem Boden zu sitzen und eins mit ihnen zu sein.

Ja, Mission ist schwer. In dieser Not habe ich die tiefere Bedeutung meiner Anwesenheit auf peruanischem Boden erfahren. In dieses trockene Land habe ich meine Träume und meine Hoffnungen gesetzt. In diesem kleinen Winkel der Welt bete ich täglich für die Unversehrtheit und die Rechte von Menschen, die mir ähnlich sind, die von Gott geschaffen wurden. Es ist ein dauernder Zustand, zerbrechlich zu sein und in die Einfachheit und Demut derjenigen einbezogen zu sein, die nichts haben. Ohne im Gegenzug etwas zu erwarten.

Mission ist schwer, aber das ist die Mission, von der ich immer geträumt habe, diese ständige Entdeckung dessen, wer ich bin und was ich hier mache. Es bedeutet zu wissen, dass ich nichts bin, und oft zu sehen, wie Wunder einfach geschehen, ganz natürlich. Es ist das Vertrauen, das uns zu Fleisch vom gleichen Fleisch macht. Alles findet irgendwie seinen Platz, alles geschieht irgendwie ganz einfach, nicht in menschlichen, sondern in himmlischen Zeiten.

Neuza Francisco
Quelle: comboni.uk