Da der Preis für Sonnenkollektoren und Batterien rapide sinkt, wird Sonnenenergie immer billiger, aber wir sind noch weit davon entfernt, Energie für alle zu garantieren.
Es wird sehr schwierig sein, das Ziel der Vereinten Nationen zu erreichen, die gesamte Weltbevölkerung bis 2030 mit Strom zu versorgen. Die Internationale Energieagentur macht jedoch geltend, dass die Zahl der Menschen ohne Zugang zu elektrischem Strom von 2010 bis 2018 von 1,2 Milliarden auf 860 Millionen gesunken ist. Diese Ergebnisse sind aber nicht überall gleich, die Verbesserungen schreiten unterschiedlich voran. In Indien ist es gelungen, jährlich weitere 30 Millionen Menschen mit Strom zu versorgen. In Kenia hat sich der Bevölkerungsanteil mit Zugang zu Elektrizität von 18% im Jahr 2007 auf 73% im Jahr 2017 erhöht.
Der rasche Preisrückgang bei Solarkollektoren erleichtert die Verbreitung von Sonnenenergie. Fakt ist jedoch, dass noch ein langer Weg vor uns liegt, bevor allen Menschen der Zugang zu Energie garantiert ist. Beim gegenwärtigen Fortschritt wird es ist schwierig sein, dieses Ziel vor Ende des Jahrzehnts zu erreichen. Insbesondere in den Ländern südlich der Sahara gibt es ganz unterschiedliche Gegebenheiten. Die derzeitige Politik zielt darauf ab, die Zahl der Menschen mit Zugang zu Elektrizität bis 2030 zu verdoppeln, aber unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums wird der Prozentsatz der Menschen mit Zugang zu elektrischer Energie lediglich von derzeit 45% auf 65% steigen. Es ist klar, dass diese Länder einen Gangwechsel bei den Regierungen sowie den verschiedenen beteiligten Agenturen, Verbänden und Unternehmen verlangen.
Von den vielen interessanten Erfahrungen sei namentlich Solarcentury erwähnt. Das Unternehmen wurde 1998 von Jeremy Leggett gegründet, der von Greenpeace-Aktivitäten zum Unternehmertum in der Welt der erneuerbaren Energien wechselte. Solarcentury wurde bald zum führenden Unternehmen für die Verbreitung von Solarmodulen in Großbritannien und breitete sich dann auch in anderen Ländern aus. 2006 gründete Leggett SolarAid mit dem Ziel, Sonnenenergie nach Afrika zu bringen und den Klimawandel zu bekämpfen. Im August 2019 wurden die ersten zwei Millionen Solarlampen gefeiert, die zehn Millionen Menschen mit Licht versorgen und durch den Verzicht auf Kerosin und seine umweltschädlichen Wirkungen dreihundert Millionen Euro einsparen können. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass Solarcentury fünf Prozent seiner Gewinne für SolarAid bereitstellt, um die Verbreitung von Solarlicht zu beschleunigen.