Am 26. Dezember feiert die katholische Kirche das Fest des hl. Stephanus: Er gilt als der erste Märtyrer des Christentums. Die Tradition reicht bis in das 4. Jahrhundert zurück. Bezugsgröße ist in der Bibel die Apostelgeschichte: Apg 6, 8-10, Apg 7, 54-60.
Am Stephanustag wird in der katholischen Kirche in Deutschland in Erinnerung an den ersten Märtyrer der „Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen“ begangen. In den Gottesdiensten am zweiten Weihnachtstag soll insbesondere der Glaubensgeschwister gedacht werden, die vielerorts in der Welt Opfer von Ausgrenzung und Unterdrückung sind. Mit dem Gebetstag bringt die Kirche zugleich das Bekenntnis zur Religionsfreiheit aller Menschen zum Ausdruck. Er ist Teil der von der Deutschen Bischofskonferenz 2003 gegründeten Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“, mit der die deutschen Bischöfe in den Kirchengemeinden, aber auch in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit auf die Diskriminierung und Drangsalierung von Christen in verschiedenen Teilen der Welt aufmerksam machen wollen.
Gebet für verfolgte und bedrängte Christen
Überall auf der Welt bekennen sich Menschen zu Gott, der in Jesus Christus selbst Mensch geworden ist. Doch in vielen Ländern werden Christen in ihrem Glauben behindert, um Jesu willen benachteiligt oder verfolgt.
Daher bitten wir:
Wir bitten für die Brüder und Schwestern,
die wegen ihres Glaubens benachteiligt und verfolgt werden:
Gib ihnen Kraft,
damit sie in ihrer Bedrängnis die Hoffnung nicht verlieren.
Wir bitten auch für die Verfolger:
Öffne ihr Herz für das Leid, das sie anderen antun.
Lass sie dich in den Opfern ihres Handelns erkennen.
Wir bitten für alle, die aus religiösen, politischen
oder rassistischen Gründen verfolgt werden:
Sieh auf das Unrecht, das ihnen widerfährt,
und schenke ihnen deine Nähe.
Wir bitten auch für uns und unsere Gemeinden:
Stärke unseren Glauben durch das Zeugnis
unserer bedrängten Brüder und Schwestern.
Mach uns empfindsam für die Not aller Unterdrückten
und entschieden im Einsatz gegen jedes Unrecht.
Wir bitten für alle, die mit dem Opfer ihres Lebens
Zeugnis für dich abgelegt haben:
Lass sie deine Herrlichkeit schauen.
Gott unser Vater,
im Gebet tragen wir das Leiden der Verfolgten vor dich
und die Klage derer, denen die Sprache genommen wurde.
Wir vertrauen auf dein Erbarmen und preisen deine Güte
durch Christus unseren Herrn und Gott.
Eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz – www.dbk.de