Seit dem 1. Mai 2021 ist P. Markus Körber Missionsprokurator in Ellwangen. Ein Amt, das zuletzt Br. Hans Dieter Ritterbecks und zuvor Br. Bruno Haspinger ausgeübt haben. Von seinen Stationen bis zum neuen Amt berichtet er hier:

Ich wurde 1972 geboren und wuchs in einem kleinen oberfränkischen Dorf auf einem Bauernhof auf. Das Leben und Arbeiten auf dem Land prägten meine Kindheit und Jugend. In Pottenstein und Pegnitz ging ich zur Schule. Danach studierte ich in Bayreuth Geoökologie. Nach meinem Abschluss im Jahr 1998 trat ich in das Postulat der Comboni-Missionare ein und begann das Theologiestudium in Innsbruck. Die Bewahrung der Schöpfung sowie die Verkündigung des Evangeliums in den ärmeren Ländern dieser Welt waren mir seit jeher ein Anliegen. Ich erinnere mich, dass in jenen Jahren Gottes Geist in meinem Inneren sehr stark spürbar war, der meine Wege inmitten von vielen Herausforderungen stets mit seiner Gnade geführt und begleitet hat.
Die folgenden Jahre verbrachte ich in Venegono Superiore bei Mailand (Noviziat) und in Rom (Scholastikat). Am 29. Juli 2006 wurde ich vom Bamberger Erzbischof Ludwig Schick in Gößweinstein zum Priester geweiht.

Als Missionsprokurator verstehe ich mich als Brückenbauer zur Weltkirche und Sprachrohr der Armen.

Nicht nur ein Kind wurde an diesem Tag getauft. P. Markus Körber arbeitete von 2006 bis 2015 im Südsudan. Foto: Körber.

Seelsorger…
Von 2006 bis 2015 arbeitete ich hauptsächlich im Südsudan, wo ich in Tali (Erzdiözese Juba) mit anderen Mitbrüdern eine verlassene Mission wiederbelebte und dort als Pfarrer eingesetzt war. Vielleicht die wichtigste Erfahrung meines Lebens, da sie von vielen Opfern und tiefer Hingabe an Gott und die Menschen geprägt war. Da jedoch meine Gesundheit litt, musste ich Ende 2015 nach Deutschland zurückkehren, wo 2016 meine rechte Niere operativ entfernt wurde.
Als es mir wieder besser ging, wurde mir vorgeschlagen, eine neue Aufgabe als Ausbilder an unserem Comboni-Scholastikat in Casavatore bei Neapel zu beginnen. Fast fünf Monate war ich dort im Einsatz. Das erneute Auftreten der Krebserkrankung in der Nähe der Leber zwang mich zur Rückkehr nach Deutschland. Es folgten mehrere Monate Chemotherapie mit anschließender Operation Ende Juli 2019 und etwa einjähriger Genesungszeit. Regelmäßige Untersuchungen sind bis heute nötig. Im Moment kommt ein Einsatz in Übersee für mich nicht in Frage, obwohl ich einen Teil meines Herzens in Afrika gelassen habe.

…und Brückenbauer
Seit Oktober 2020 bin ich in unserer Gemeinschaft in Ellwangen, wo mir der Dienst des Missionsprokurators anvertraut wurde. Ich sehe meine Aufgabe als eine Art Brückenbauer zwischen der deutschsprachigen Provinz und den Missionen in Übersee. Die Missionsprokura leitet die Spenden an die Missionare weiter, begleitet und unterstützt sie in ihrem Einsatz und koordiniert die Zusammenarbeit mit Hilfswerken wie MISEREOR und anderen.
Zum Team der Missionsprokura gehören Margit Hutter, Walburga Wiedenhöfer und Christa Reeb. Für die gute Zusammenarbeit bin ich allen sehr dankbar. Frau Hutter ist bereits jahrelang mit den Abläufen und dem Personenverkehr im Büro vertraut. Sie war vor fast 30 Jahren selber als eine der ersten Missionarinnen auf Zeit ein Jahr in Uganda. Alle drei kümmern sich um die Spendenabrechnungen und halten den Kontakt zu den Spenderinnen und Spendern. Sie freuen sich auch über Besucher, die zu Gesprächen kommen oder eine Spende persönlich abgeben möchten.
Als Priester liegt mir auch daran, den Kontakt mit den Verantwortlichen und Gläubigen in den Pfarreien zu suchen und zu pflegen. An den freien Wochenenden biete ich mich deshalb zur pastoralen Aushilfe in den umliegenden Seelsorgeeinheiten an. Es hilft mir, meinen Glauben an Gott wach zu halten und ihn gleichzeitig hinaus in die Welt zu tragen.

P. Markus Körber