„Fünfzig Tage“ nach dem Osterfest geschah es.
Und seit zwei Jahrtausenden geschieht es: Pfingsten.
Die Kirche feiert ihren Ursprung und ihr Ziel zugleich.

Unvorstellbar muss es zu jener Zeit gewesen sein.
Und unvorstellbar wird es bleiben,
was sich in der Pfingstbotschaft verbirgt:
„Vom Himmel her ein Brausen… ein heftiger Sturm… Zungen wie von Feuer
… und alle wurden mit heiligem Geist erfüllt“, erzählt die Bibel
und beschreibt damit das Pfingstereignis, wie es den Aposteln widerfuhr.

Ur-Pfingsten:
Eine Erfahrung. Ein Programm. Ein Auftrag. Wie eine Ouvertüre.
Mit Leitmotiven für ein Werk, das in Geschichte und Geschichten sich entfaltet,
von Menschen und von Gottes Geist gestaltet,
am Ende aller Zeiten durch Gott selbst vollendet wird:
Der offene Himmel für uns Menschen und für die gesamte Schöpfung.

Geheimnis von Pfingsten: Gottes Geist.
Er ist´s, der aus der Vielfalt lebt und sie in allem, auch in seiner Kirche liebt:
„Parther, Meder, Elamiter … Bewohner von Judäa und Asien … Ägypter,
Araber und Römer …“ nennt der Pfingstbericht: Weltkirche von Anfang an.
Universal und individuell.
Bodenständig und global.
Allgemein und ganz persönlich.

Gottes Geist.
Er ist´s, der Leben schafft und es in seinem Artenreichtum wachsen lässt.
Auch in der Kirche:
Durch die Fülle seiner Gaben und Begabungen,
in immer neuen Formen, Riten und Bewegungen,
in Kulten und Kulturen, Gemeinden und Gemeinschaften.
Hier und in aller Welt.

Gottes Geist.
Er ist´s, der aufhorchen lässt.
Der motiviert und Anstoß gibt für neues Leben.
Auch durch Fremdes, Nicht-Geplantes, Un-Erwartetes.
Durch alte und durch neue Zeichen, Worte, Gesten, Sprachen.
In bekannten wie in neuen Tönen, Rhythmen, Liedern, Melodien.

In allen Medien. Analog und digital.
Vom Handy bis zum Internet, vom Trommelwirbel bis zum Discosound
weht und webt, lockt und lockert, zeigt und zeugt
Gottes Geist – für alle: Ein Stück Himmel.

Wie damals. „Fünfzig Tage“ nach dem Osterfest.
So auch heute: Pfingsten.

Klaus Jäkel, In: Pfarrbriefservice.de