WEIHNACHTEN

Das soll für Dich bedeuten,
stille Augenblicke,
Zeit zum Innehalten,
in fröhliche Gesichter zu schauen,
Überraschungen, die gelingen,
dich an gute Zeiten zu erinnern,
nette Begegnungen,
ein warmer Platz an kalten Tagen,
Geborgenheit,
kleine und große Wunder.


Liebe Freunde,

wiederum neigt sich ein Jahr dem Ende zu, und dies gibt mir Anlass Euch ein paar Neuigkeiten mitzuteilen. Das Jahr 2022 war mit vielen Ereignissen und Herausforderungen verbunden.

Uganda hat mittlerweile ca. 1.4 Mill Flüchtlinge, die überwiegend aus dem Südsudan kommen. Ugandas Regierung verfolgt eine großzügige Flüchtlingspolitik, die weltweit anerkannt ist. Aber die Unterbringungsmöglichkeiten, Lebensmittel und Basisdienstleistungen werden knapp. Da kommt es zu Spannungen zwischen den einheimischen Menschen und den Flüchtlingen.

Das hohe Bevölkerungswachstum, die Korruption und hohe Arbeitslosigkeit im Lande sind weitere Herausforderungen, denen wir ausgeliefert sind.

Seit 2020 hat die Covid Pandemie den Alltag und die Lebensweise der Menschen verändert. Die einjährige Schließung der Schulen hat das Bildungssystem stark beschädigt. Schließungen von Einrichtungen, Schulen und Kleinbetrieben hat die wirtschaftliche Lage stark geschädigt.

Eine weitere, große Herausforderung ist das Ebolavirus, das uns große Sorgen bereitet. Am 20. Sept. 2022 hat das Gesundheitsministerium einen Ausbruch des Ebolavirus erklärt. Es gibt zur Zeit in einigen Distrikten Fälle, die intensiv verfolgt werden. Wir können nur hoffen und beten, dass sich die Situation in Bälde beruhigt.

Viele Jugendliche arbeiten nun im informellen Sektor und können sich keine gute Ausbildung mehr leisten. Dies hat Konsequenzen für die einheimische Wirtschaft. Frustration und Chancenlosigkeit unter den Jugendlichen macht sich breit, und somit ist die Rate von Kriminalität und Gewalt erhöht.

Unser Schulbetrieb ist weiterhin sehr gefragt, und wir hatten dieses Jahr wiederum 280 Azubis, die ihre Ausbildung bestreiten konnten. In diesen Tagen haben wir die Abschlussprüfungen laufen, und in Bälde werden die jungen Handwerker auf Arbeitssuche gehen. Keine leichte Aufgabe für sie.

Am 20. Nov. 2022 wurde der Comboni-Missionar, P. Giuseppe Ambrosoli in Kalongo/Norduganda seliggesprochen, wo er einen Großteil seines Missionslebens als Arzt in dem von ihm selbst gegründeten Krankenhaus verbrachte. Für uns Comboni-Missionare ist die Seligsprechung von P. Giuseppe Ambrosoli ein besonderes Ereignis, das mit viel Freude aufgenommen wurde. Deshalb haben ich und einige meiner Mitarbeiter auch an der Seligsprechung teilgenommen. Wir sind stolz, dass P. Giuseppe Ambrosoli als einer unserer Mitbrüder seliggesprochen wurde.

Wenn ein Mensch einem Mitmenschen Liebe schenkt, wenn die furchtbare Not eines Unglücklichen etwas gemildert wird, wenn Herzen vollkommen zufrieden sind, dann begibt sich Gott auf die Erde herab und bringt mit sich das ewige Licht – dann ist es Weihnachten.

In diesem Sinne bedanke ich mich recht herzlich für die finanziellen Hilfen und wünsche Euch eine gesegnete Weihnacht und ein gesundes, friedliches, neues Jahr 2023.

Bruder Konrad Tremmel