Die Gemeinschaft der katholischen Kirche in Ägypten setzt sich zusammen aus Afrikanern, Amerikanern, Filipinos und Europäern. Die Herausforderung ist die Einheit in der Vielfalt – der Versuch, die Kirche zu einem Ort zu machen, an dem sich Menschen unterschiedlicher Herkunft mit völlig verschiedenen Geschichten und Bedürfnissen zu Hause fühlen.
Obwohl sie eine Minderheit ist, spielt die römisch-katholische Kirche eine wichtige Rolle bei der Bildung der jüngeren Generationen: Kirchliche Institutionen betreiben über 150 Schulen, die sehr geschätzt werden. Die Mehrheit der Schüler sind Muslime, und es gibt einen hohen Anteil orthodoxer Kinder. Dieser Einsatz prägt Generationen und fördert das gegenseitige Verständnis.
Ägypten ist ein Land, in dem die Religionen friedlich zusammenleben. Das hat sich für mich bei persönlichen Begegnungen mit zivilen und religiösen Würdenträgern bestätigt. Was zwischen dem Papst und dem Großimam geschieht, ist ein Zeihen dafür, dass eine Freundschaft möglich ist und jederzeit gedeihen kann. Es ist sicherlich eine Tür, die offen gehalten werden muss. Weit offen.
Bischof Claudio Lurati, ein italienischer Comboni-Missionar, arbeitete in Italien, im Südsudan, in Ägypten und als Generalverwalter der Kongregation. 2020 ernannte ihn der Heilige Vater zum Apostolischen Vikar von Alexandria in Ägypten.