Im Juli 2020 stand ich zum ersten Mal der Eucharistiefeier in meiner Heimatpfarrei St. Vigil in Enneberg vor, und die Worte, mit denen sich mein Heimatpfarrer an mich gewandt hat, beschreiben gut, was es bedeutet, unsere christliche Identität als Priester zu bezeugen:

„Stefano, der Weg bis zu diesem heutigen Tag war auch für dich sicherlich nicht immer leicht, du hast aber immer wieder gespürt: Die Liebe, die Gott dir schenkt, ist so groß, dass du dein Leben darauf bauen kannst. Als Priester willst du nun diese Liebe auch den vielen Menschen in Afrika und überall, wo du Menschen begegnen wirst, weiterschenken und vermitteln. Denn die Menschen werden vieles vergessen, was wir Priester sagen, doch eines vergessen sie nicht, nämlich, wenn sie erfahren, dass ein Priester sie gern hat, und wenn sie spüren, dass du das, was du am Altar feierst, mit Überzeugung, mit großer Ehrfurcht und mit einer glühenden Liebe zu Jesus tust. Als Priester darfst du bekennen: In allen Menschen steckt das Gute. Ein liebevoller Zugang zu den Menschen, die Gott dir schickt, wird ihnen zum Heil und zum Segen werden.“

 

Pater Stefano Trevisan ist in St. Vigil in Enneberg (Südtirol) aufgewachsen. Nach den ewigen Gelübden 2019 wurde er am 28.06.2020 in Brixen zum Priester geweiht. Sein erster missionarischer Einsatzort ist im Südsudan.