geboren am 27.01.1892 in Harzburg/D
Zeitliche Gelübde: 08.12.1921
Priesterweihe: 27.06.1924
verstorben am 20.12.1937
beigesetzt in Premstätten/A
—
Pater Wessels wurde am 27. Januar 1892 in Bündheim, Diözese Hildesheim, Deutschland als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Bereits mit zwölf Jahren reiste er 1904 nach Brixen, um sich im Missionshaus Milland auf den Missionsberuf vorzubereiten. 1906 musste er krankheitshalber mit dem Studium aussetzen. Nachdem er zwei Jahre als Kaufmannslehrling in seiner Heimat zugebracht hatte, zog es ihn mit unwiderstehlicher Gewalt wieder nach seinem lieben Milland zurück.
Als er 1914 das Gymnasium mit gutem Erfolg beendet hatte, musste er in den Krieg ziehen. Schon beim Ausbruch des Krieges stand er an der russischen Front, wo er das schlimme Kriegsgeschehen bis 1918 durchleben musste. Mit großer Aufopferung widmete er sich als Sanitäter den Verwundeten auf dem östlichen Kriegsschauplatz. Die letzten drei Monate verbrachte er an der Westfront, wo er kurz vor Kriegsende in französische Gefangenschaft geriet, durch die er noch weitere dreizehn Monate fern der Heimat verbringen musste.
1920 konnte er seine Studien wieder aufnehmen. Am 8. Dezember 1921 legte er die ersten zeitlichen Gelübde ab und weihte sich für immer Gott durch die ewigen Gelübde am 11. April 1924 in Milland. Nun endlich konnte er am 27. Juni 1924 in Brixen durch den Fürstbischof Dr. Johannes Raffl zum Priester geweiht werden.
Im gleichen Jahr wurde er nach Graz versetzt, um die Redaktion des „Stern der Neger“ zu übernehmen und gleichzeitig als Präfekt im Missionsseminar „St. Paulus“ zu arbeiten. Fünf Jahre später, 1929, betraute man ihn mit der ganzen Leitung des Seminars. Unter seiner Leitung blühte es so auf, dass die Mauern des Seminars im folgenden Jahr schon zu eng wurden. Nun galt sein Sinnen und Denken der Gründung eines neuen Seminars. Er sah sein Planen verwirklicht in dem gerade damals zum Verkauf angebotenen Schloss Premstätten. Auch wenn die Schwierigkeiten fast unüberwindlich schienen, so ließ er sich doch nicht abschrecken oder entmutigen. 1931 konnte schon eine stattliche Anzahl von Studenten das Haus beziehen, das der Muttergottes von Fatima geweiht wurde. Jahr für Jahr vervollkommnete sich unter seiner bewährten Leitung die Ausstattung des Seminars, und die Zahl der Zöglinge stieg auf hundertfünfzig. Auch als 1935 seine Amtszeit als Rektor ablief, widmete er in der Verwaltung seine Kräfte einzig dem Wohl und dem Gedeihen des Seminars. Pater Wessels ist der Begründer des Seminars Maria Fatima in Premstätten.
Was Pater Wessels als Priester, Erzieher, Seelsorger und als Präses der Marianischen Studentenkongregation geleistet hat – und das ist ein Wesensbestandteil in seinem Lebenswerk –lässt sich freilich durch Ziffern und Daten nicht erfassen. Ebenso wenig lassen sich seine Leiden und seine Gesundheitsprobleme zählen, die ihn auf seinem Lebensweg begleiteten.
Er hatte auf dem Sterbebett noch den sehnlichsten Wunsch, auf Weihnachten im „Stern der Neger“ den Freunden des Seminars und der Mission sein letztes „Grüß Gott“ und sein letztes „Vergelt‘s Gott“ zu sagen. Leider wurde ihm dieser sein Wunsch nicht erfüllt. Er verschied am 20. Dezember 1937 im Seminar von Premstätten bei Graz und wurde am 22. Dezember im Ortsfriedhof vom Unterpremstätten beigesetzt.
R.I.P.