geboren am 02.03.1919 in Öpfingen/D
verstorben am 17.05.1938 in Ellwangen/D
beigesetzt in Öpfingen/D
Georg ist am 17. Mai 1938 im Krankenhaus von Ellwangen gestorben. Er war erst neunzehn Jahre alt und noch im ersten Noviziatsjahr. Seine Heimat war Öpfingen bei Ehingen in Baden-Württemberg, wo er am 2. März 1919 geboren wurde. Zwischen seinem Heimatsort und dem Missionshaus Josefstal bestanden schon seit langem gute Beziehungen, und eine überraschend große Zahl junger Bruderkandidaten hat ihre Schritte von Öpfingen nach Josefstal gelenkt, um sich bei uns auf den Ordens- und Missionsberuf vorzubereiten. Einer von diesen war der Verstorbene, dessen wir in schmerzhafter Trauer gedenken. Auf Wunsch seiner Angehörigen wurde seine Leiche nach Öpfingen überführt.
Wir sind tief erschüttert, weil der Tod so rasch kam. Über eine Woche schon ging im Haus die Grippe um. Bruder Georg hielt sich tapfer. Letzten Sonntag diente er noch bei Tisch im Speisesaal. In der Nacht von Montag auf Dienstag stellte sich hohes Fieber ein; er phantasierte zeitweise. Als der Hausobere ihm meldete, dass der Arzt kommen wird, meinte er, das sei doch unnötig, übermorgen stehe er wieder auf. Als der Arzt aber kam, stellte er zu unserer schmerzlichen Überraschung fest, dass die Grippe ins Blut übergegangen war, das Blut sich zersetze und die Krankheit bereits im letzten Stadium sei. Zugleich ordnete er die Überführung ins Krankenhaus an. Zuvor spendete ich ihm im Beisein aller Mitnovizen die heiligen Sterbesakramente, die er noch bei Bewusstsein empfing. Beim Verladen ins Krankenauto bat er: „Lasst mich doch da!“ Aber wir konnten der Anordnung des Arztes nicht zuwiderhandeln.
Im Krankenhaus wurde das Herzen zunehmend schwächer. Schon nach drei Stunden war seine Lebenskraft erschöpft. Am Dienstag um neun Uhr morgens ist er gestorben. Dieser rasche Tod ist erschütternd für uns, die wir mit ihm durch das gemeinschaftliche Ordensleben verwachsen waren. Wir sind tief erschüttert, weil Bruder Georg so gut war. Vor sechs Jahren wurde er ins Missionshaus aufgenommen. Er war erst 13 Jahre alt. Im Missionshaus fühlte er sich glücklich und daheim, schon als Aspirant, besonders aber seit seiner Aufnahme ins Noviziat am 4. Juni 1936. Er war bescheiden und freundlich im Umgang, ehrfurchtvoll seinen Oberen gegenüber, gewissenhaft in seinen Aufgaben. Er arbeitete im Missionsbüro. Gott vergelte ihm seine Arbeit und sein Beispiel. Ein so guter Mensch reißt im Sterben in den Herzen der Angehörigen und der Nahestehenden schmerzliche Wunden auf. Sein vorbildliches Leben ist aber auch ein großer Trost. Ja, wir dürfen seine Eltern beglückwünschen, dass ihnen Gott einen solchen Sohn geschenkt hat. Sein gutes Beispiel, gekrönt vom Opfer seines jungen Lebens, wird nicht vergessen werden. Wir werden ihm ein gutes Andenken bewahren.
R.I.P.