geboren am 08.03.1871 in Warzenried/D
Zeitliche Gelübde: 19.03.1891
Ewige Gelübde: 19.03.1891
Priesterweihe: 28.04.1895
verstorben am 06.10.1936
beigesetzt in Ellwangen/D
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Pater Münch stammte aus Warzenried, Bistum Regensburg, Bayern und wurde am 8. März 1871 geboren. In Regensburg machte er seine Gymnasialstudien, und langsam erwachte in ihm die Neigung zum Ordens- und Missionsberuf. Mit 18 Jahren besuchte er die Schulbrüder in Luxemburg, wo er sehr gut aufgenommen wurde. Aber was er suchte und wollte, war die Mission, wie er später erzählte. Als er von der Missionstätigkeit der Söhne des Heiligsten Herzens Jesu erfuhr, dachte er sich gleich: „Dort ist dein Platz“.
So trat er am 20. Februar 1889 in Verona ins Noviziat ein. Das ganz andere Leben und Milieu fern der Heimat kosteten ihm viel Mühe, besonders die italienische Küche, Sprache und Denkart. Aber mit Hilfe von seinen Oberen Pater Asperti und Pater Voltolina fand er sich allmählich in den neuen Verhältnissen zurecht.
Im Jahre 1891 legte Pater Münch die ewigen Gelübde ab und empfing nach vierjährigem Theologiestudium am 28. April 1895 die Priesterweihe. Schon drei Tage später bestieg er das Schiff, um sich in das Land seiner Träume zu begeben. Von 1895 – 1897 war er in der Gesirah-Kolonie in Ägypten eingesetzt, wo ehemalige Sklaven aus dem Sudan Heimat und Ausbildung fanden. Diese hatten sich zusammen mit den Missionaren vor den Aufständischen des Mahdi mit ihrer Flucht nach Ägypten in Sicherheit gebracht. Aber bereits 1897 wurde er in die Heimat zurückberufen, um dem damaligen Rektor Pater F. X. Geyer in Milland/Brixen zur Seite zu stehen.
Im Jahre 1901 betrat er zum zweiten Mal afrikanischen Boden. Sein erstes Arbeitsfeld war Assuan, wo er sich besonders um die italienischen Arbeiter kümmerte, die am Nil-Staudamm beschäftigt waren, und um die Ausbildung koptischer Lehrkräfte, die für den Religionsunterricht von Afrikanern ausgebildet wurden. Von dort wurde er nach Omdurman versetzt, wo er besonders in der Seelsorge geschätzt wurde, da er gut Arabisch sprechen konnte.
Dann wurde er nach Wau, Kayango und Lul gerufen. In Lul erkrankte er schwer an Malaria, musste in das Krankenhaus von Kairo gebracht werden und wurde zur vollständigen Genesung in den Heimaturlaub geschickt. Das war im Jahr 1914. Der erste Weltkrieg hielt ihn dann in Europa zurück, so dass er Afrika nie mehr betreten würde, da nach dem Krieg den deutschen Missionaren die Einreise in den Sudan verwehrt wurde. Er verfolgte aber weiterhin die Entwicklung der Mission Zentralafrikas und blieb mit den dortigen Missionaren in stetem Briefkontakt.
Wegen seiner Missionserfahrung und weil er eines der ersten Mitglieder der Kongregation war, vertraute man ihm die Heranbildung der Missionskandidaten an. Zweimal übernahm er das Amt des Novizenmeisters. In der Zwischenzeit wirkte er als Seelsorger in der Steiermark, als Rektor des Seminars Josefinum in Ellwangen und versah zeitweise den Dienst des Spirituals in Brixen (1921 – 1931). Mit der Teilung der Kongregation war er nicht einverstanden. Er wandte sich auch an die Propaganda Fide und dachte sogar, in einen Orden einzutreten. Aber seine Liebe zur Mission half ihm, diese Krise zu überwinden.
Seine äußere Erscheinung hatte etwas Herbes an sich, er zeigte einen soldatischen Zug. Und doch war er ein sehr gemütsvoller Mensch, was sich besonders bei vertrauten Aussprachen zeigte. Das offenbarte sich auch in seiner Liebe zur Heimat, zur Natur, den Blumen und Tauben usw. Er genoss die Hochachtung aller Mitbrüder wegen seiner Bescheidenheit, seines gründlichen Wissens, seiner Frömmigkeit. Er liebte die Armut und klagte nie über seine Leiden.
Seit Jahren litt der Mitbrüder an Magenschmerzen, wollte aber von ärztlicher Hilfe nichts wissen. Nur auf Drängen seiner Oberen begab er sich zu einer Untersuchung ins Krankenhaus. Da war aber bereits alles zu spät. Der Arzt stellte unheilbaren Magenkrebs fest. Ein Vierteljahr war ihm noch gegönnt, sich auf die letzte Stunde vorzubereiten. Mit viel Geduld ertrug er die heftigen Schmerzen. In der Morgenfrühe des 6. Oktobers erlöste ihn der Herr von seinem Leiden. Er wurde als zweiter Mitbruder im Ellwanger Friedhof beigesetzt.
R.I. P.