Liebe Freunde,
die Situation in Uganda ist durch die Pandemie noch schwieriger geworden, und die Menschen sind mit vielen Problemen konfrontiert.
Die registrierten Infektionen sind bereits auf 950 gestiegen, und täglich werden es mehr. Aber genaue Angaben hierzu gibt es nicht. Die Möglichkeiten sich einem Test zu unterziehen sind minimal und sehr begrenzt. Der Präsident und das Gesundheitsministerium haben die Menschen gedrängt Schutzvorrichtungen zu treffen: in der Öffentlichkeit Schutzmasken zu tragen, Hygienevorrichtungen zu treffen, tägliche Ausgangssperren am Morgen und Abend einzuhalten, Einschränkungen der öffentlichen Verkehrsmittel, etc. Diejenigen, die sich nicht an die Vorschriften halten, werden teilweise verfolgt und zur Rechenschaft gezogen.
Schon seit einigen Monaten sind die Schulen, Geschäfte, öffentliche Einrichtungen und Kirchen geschlossen. Die Menschen sind verunsichert, angespannt und frustriert. Viele von Ihnen haben sich in ihre Dörfer zurückgezogen und leben isoliert. Die vielen Straßenhändler konnten bis vor kurzem keine Waren verkaufen, und somit ist für Millionen von Menschen kein Einkommen zu verzeichnen. So langsam, nach vier Monaten, werden die Geschäfte wieder geöffnet, aber die Schulen, Universitäten und Hochschulen bleiben weiterhin geschlossen.
Menschen beklagen sich tagtäglich, dass sie nicht genug zum Essen haben und hungern. Ich versuche, so gut wie eben möglich, finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, so dass sie Lebensmittel, Medizin und andere Notwendigkeiten kaufen können. Unsere Schule bleibt, wie bereits erwähnt, geschlossen, und die Lehrer haben somit auch keinen Lohn erhalten. Nur die ersten zwei Monate habe ich ihnen die Hälfte ihres Lohns ausbezahlt, um sie und ihre Familien zu unterhalten. Jetzt geht das leider nicht mehr, weil wir auch keine Schulgebühren erhalten. Einige Lehrer habe ich in die Produktionswerkstätten übernommen, um somit ein Einkommen zu sichern. Aber die Mehrheit von ihnen kann ich nicht beschäftigen.
Wir können nur hoffen und beten, dass diese schreckliche Pandemie bald ein Ende finden möge. Es würde mich freuen, wenn ich durch Euren Beitrag die Not der Armen und Ausgegrenzten etwas lindern kann und eine weitere Teilzahlung der Löhne für unsere Ausbilder bereitstellen könnte. Ich danke Euch für Euer Engagement und Interesse, die Not anderer Menschen zu lindern. Jeder von uns kann einen wichtigen Beitrag leisten.
Herzliche Grüße,
Br. Konrad Tremmel