Liebe Freunde,

immer wieder gäbe es etwas zu berichten, doch fehlt einem oftmals die Zeit. Doch will ich jetzt kurz ein paar Neuigkeiten in Kurzform schreiben.

Jetzt in der Regenzeit haben die Malariainfektionen deutlich zugenommen. Eigentlich gibt es ein staatliches Programm, das Malariamedikamente kostenlos zur Verfügung stellt. Leider sind die Vorräte schon aufgebraucht, und somit gibt es sowohl in den staatlichen als auch in den Missionskrankenhäusern keine freien Malariamedikamente. Somit müssen wir diese teuer dazukaufen. … Malaria geht freilich auch an uns nicht vorbei. So hat es mich vor zwei Wochen ebenfalls erwischt, doch hatte ich das gleich gespürt, so dass ein Malariatest gleich am Anfang der Erkrankung gemacht wurde und sofort mit der Behandlung angefangen wurde. Dennoch ging das Fieber gut über 39°C. Doch nach zwei Tagen ging es schon wieder besser. Auch haben meine Kolleginnen im Büro eine nach der anderen die Malaria durchgemacht, und mittlerweile sind alle wieder auf Posten.

Zum 31. Juli galt es einen großen Bericht an UCMB, das Uganda Catholic Medical Bureau, zu senden. Dieser Bericht umfasst all die Daten des letzten Finanzjahres von Juli 2019 bis Juni 2020. Im Vergleich zum Vorjahr hatten wir 38% mehr ambulante Versorgungen, sowie 37% mehr stationär aufgenommen Patienten zu berichten. Das zeigt erneut, wie sehr unser Krankenhaus in der Umgebung angenommen ist. Durch die Corona-Pandemie waren die Zahlen im April und Mai zunächst rückläufig. Nachdem allerdings die öffentlichen Verkehrsmittel wieder erlaubt wurden, stieg die Zahl der Patientinnen wieder an. – Bis jetzt hatten wir noch keinen Corona-Patienten aufgenommen, und ein verdächtiger Patient war Covid-19 negativ. Allerdings haben wir hier eine kleine Zahl von Cholera-Patienten. Die Dörfer, wo sie herkommen, wurden sofort in besseren Hygienemaßnahmen aufgeklärt und Kontakte untersucht. Nun, Cholera ist ja wesentlich leichter in den Griff zu bekommen. Derzeit haben wir noch acht Patienten auf der Isolierstation, denen es allerdings schon viel besser geht und die alsbald entlassen werden können. Seit drei Tagen gibt es keine Neuzugänge.

Wir haben hier täglich Gottesdienst. Da es öfters regnet, sind wir jetzt immer in der Kapelle der Comboni-Schwestern. Da wir nach wie vor keine Gemeindegottesdienste in unserer großen Kirche halten dürfen, es gilt immer noch das Versammlungsverbot, hat P. Denis anfangen mehr Hausbesuche zu machen und eben dann auch Nachbarschaftsgottesdienste zu feiern. Wir alle warten, dass bald neue Regelungen erfolgen, denn sowohl Kirchen wie auch Schulen sollten dringend wieder geöffnet werden.

Allerdings konnten wir am Samstag, 18. Juli 2020, eine Ausnahme erwirken. Uns wurde gestattet in der katholischen Kirche von Matany die Diakonenweihe von drei Mitbrüdern zu feiern. Isaac, einer der drei, macht derzeit sein pastorales Jahr in Matany. Leider durften nur 80 Personen daran teilnehmen, doch letztlich waren wir gut über 250. Dennoch ging diese Feier an vielen unserer Christen vorbei, da sie nicht dazu kommen konnten. Der Chor hat wunderbar gesungen. Freilich hätte alles noch viel freudiger sein können. … Jedenfalls danken wir dem Herrn, dass er drei weitere gut vorbereitete junge Männer der Gemeinschaft der Comboni-Missionare geschenkt hat. Es sind drei reife Männer und es ist schön, sie als Mitbrüder zu haben.

Was die Vorbereitungen für das Goldene Jubiläum der Gründung des St. Kizito Hospitals anbelangt, so ist derzeit ein Stillstand. Eigentlich wollten wir am 9. Januar 2021 groß feiern. Doch ist derzeit alles etwas ungewiss. Im Januar/Februar 2021 finden hier in Uganda auch Präsidentschaftswahlen statt. Doch gehen die Arbeiten im Eingangsbereich, wie auch die Renovierungsarbeiten auf der chirurgischen und dann auf der inneren Abteilung voran. Der neue Eingangsbereich soll als Wahrzeichen zum Goldenen Jubiläum eingeweiht werden.

Bei uns regnet es derzeit öfters. Wir sind ja in der Regenzeit. Kürzlich haben wir einen großen Container aus Deutschland erhalten, neben vielen Teilen für den Operationssaal die Sterilisationseinheit für das Krankenhaus. Damit soll die Hygiene und Sauberkeit, insbesondere für sterile Wundversorgung, etc. erhöht werden. Auch kamen viele Teile für unseren Bauhof mit, sowie für unseren Hospitalgarten mit Ziegenprojekt. Jetzt haben wir auch eine Fräse und einen Balkenmäher, so dass es mit dem Gras mähen zum Heu machen schneller geht. Etwas haben wir gemäht und getrocknet, doch müssen wir einfach noch auf ein paar zusammenhängende Sonnentage warten.

Derzeit haben wir auch eine reiche Tomatenernte aus den Gewächshäusern. Einige 100 kg wurden bereits geerntet. Bei unseren Milchziegen gab es Nachwuchs. Zwei Geißen hatten jeweils Zwillinge und in ca. zehn Tagen werden weitere zwei Geißen ihre Kitze bekommen. Somit gibt es bald wieder wertvolle Ziegenmilch für unsere Unterernährten-Abteilung.

Jetzt ist es doch mehr geworden, als ich zuerst geplant hatte.

Viele Grüße aus Matany

Br. Günther Nährich