Pater Konrad Nefzger verbrachte den Großteil seines Lebens in Afrika. Nach der Priesterweihe im Jahr 1964 war er in den Missionen Maria Trost, Driefontain, Middelburg und Bongani im Einsatz. Zwischendurch arbeitete er drei Jahre in Neumarkt (Oberpfalz). 2019 kehrte er aus Maria Trost, wo er sich auch um die Begräbnisstätte der Mitbrüder gekümmert hatte, in die Deutschsprachige Heimatprovinz zurück. Dem 80-Jährigen machte die Gesundheit immer mehr zu schaffen.
Im Gespräch nannte er eine nötig gewordene zweite Bekehrung, eine Vertiefung des Glaubens bei den Christen, woraus Berufungen und Übernahme von Verantwortung vor Ort erwachsen. Pater Konrad meinte dazu: „Das geht gar nicht mehr anders, denn das Selbstbewusstsein der Leute ist da, die Fähigkeiten auch, doch es sind zu wenig Priester. Am Anfang waren wir Katholiken verboten, dann geduldet, schließlich standen wir im Verdacht, Kommunisten zu sein, und jetzt sind wir eine Minderheit. Im öffentlichen Leben hat die Katholische Kirche nicht viel Einfluss. Ich bin aber überzeugt, dass trotz allem das Reich Gottes wächst. Ein Blick in die Pfarreien zeigt, dass es dort überall Menschen gibt, durch die viel Gutes geschieht.“
Abgesehen vom vertrauenden Blick auf die Wirklichkeit hatte Pater Konrad mit dem Dekorieren von Kerzen ein schönes Hobby. Dieses gehörte zu ihm wie seine Pfeife.
Er ist in Ellwangen unerwartet schnell, aber friedlich eingeschlafen.
Möge Gott die Arbeit von Pater Konrad segnen und ihm Anteil geben an seinem Reich.
Pater Anton Schneider