Am 13. Januar 2021 wurde Pater Josef Uhl im Kreis seiner Mitbrüder, Familie und Freunde auf dem Friedhof in Ellwangen beigesetzt.

Das Leben von Pater Josef Uhl, geboren 1934 in Unterschneidheim, war bunt. Nach dem Theologiestudium in Rom, wo er den Abschluss der Philosophie mit dem Doktortitel machte, empfing er am 8. Juni 1963 die Priesterweihe. Dem Studienabschluss folgten zehn Jahre im Dienst der Kongregation in Deutschland: Unter anderem lehrte er die Novizen in Mellatz Philosophie, betreute die Theologiestudenten in Bamberg und gehörte der Provinzleitung an. Schließlich wurde Pater Josef zum Mitglied des Generalkapitels gewählt, welches im Jahr 1973 in Mellatz/Allgäu stattfand.

Im selben Jahr erhielt er seine Sendung nach Malawi. Allerdings gewährte ihm die Regierung des ostafrikanischen Landes kein Visum. Pater Uhl landete schließlich in Kenia und wurde Pfarrer in Gilgil (Diözese Nakuru). Tatsächlich wurde daraus ein zehn Jahre dauernder missionarischer Dienst. In Gilgil erwies er sich als unermüdlicher Missionar und schonte sich auf den schlechten Straßen in seiner Pfarrei nicht. Manche Mitbrüder meinten deshalb, dass er das an missionarischem Engagement nachholen wollte, was er in Deutschland „versäumt“ hatte. Pater Josef war jedoch schlicht und einfach ein sehr fleißiger Mensch.

Nach der Zeit in Kenia arbeitete er von 1984 bis 1997 als Generalsekretär für Evangelisierung. Es war die Zeit, während der man nach einem geeigneten Ort für eine Niederlassung in Asien suchte. Der Mitbruder konnte erzählen, wie er buchstäblich vor die Tore Chinas gelangte, aber an der chinesischen Grenze dann doch abgewiesen wurde. Nach seiner Zeit in Rom dozierte er Philosophie am Priesterseminar in Khartum/Sudan. Wie viele Priesteramtskandidaten Pater Josef im Lauf der Jahre begleitete und unterrichtete, kann man eher nur erahnen.

Schließlich lebte Pater Josef in der Comboni-Gemeinschaft von Limone am Gardasee. Dort betreute er die vielen deutsch-sprachigen Besucher und Pilger. Als es nach vier Jahren gesundheitlich nicht mehr anders ging, kam er 2015 nach Ellwangen in die Pflegestation, wo er schließlich am 9. Januar 2021 verstorben ist. So ist der einstige Junge von der Ostalb, von uns gegangen – ein wissensdurstiger, einfacher, fleißiger, froher und Gott suchender Mann.