Inder Zentralafrikanischen Republik werden jedes Jahr Frauen gefoltert, denen vorgeworfen wird, Unheil in der Gemeinschaft angerichtet zu haben. Ein unerwarteter Tod wird nicht einfach akzeptiert. Die Menschen suchen nach einem tieferen Grund. Besonders Frauen mit einer sozial schwachen Stellung in der örtlichen Gemeinschaft leiden darunter. 1997 veröffentlichte die Zentralafrikanische Bischofskonferenz eine umfassende Reflexion über Hexerei. 2018 bekräftigte sie, dass die Zahl der Hexereivorwürfe immer noch einen Aufschwung erlebt. Deshalb halten die Bischöfe es für wichtig, dass die Suche nach einem Sündenbock in der Ausbildung von Katecheten thematisiert wird.
Ich kann Katecheten nicht davon überzeugen, dass es keine Hexerei gibt. Ich versuche, das Thema im Licht des Todes und der Auferstehung Jesu zu diskutieren. Es freut mich sehr, dass die Bischöfe 1997 eine so detaillierte anthropologische Interpretation der Hexerei vorgelegt haben. Durch diese Reflexion erstrahlt das Licht Christi in ZAR heller. Ich hoffe aufrichtig, dass die Schulung die Zahl der Opfer verringern wird. Es ist aber eine langfristige Angelegenheit.
Der Niederländer Erik van der Baan arbeitet jedes Jahr sechs Monate in der Diözese Mbaiki (Zentralafrikanische Republik) als Koordinator der Katechetenausbildung. Die Diözese ist so groß wie die Erzdiözese Freiburg, hat aber nur 23 Priester.