geboren am 15.02.1887 in Grins/A
Ewige Gelübde: 01.11.1906
verstorben am 02.06.1909
beigesetzt in Brixen/I


Alois wurde in Grins bei Landeck/Tirol/Österreich am 15. Februar 1887 geboren. Sein Vater war Mesner und brachte seinem kleinen Sohn bald den Ministrantendienst bei. Als 1900 die apostolische Schule in Milland errichtet wurde, war Alois einer der ersten, der um Aufnahme bat. Ruhig verliefen die Jahre seines Studiums. Jedes Jahr wurde eine Gruppe von Studenten ins Noviziat aufgenommen. Am 25. August 1904 war für Alois dieser ersehnte Augenblick gekommen.

Als Novize versah er den Dienst eines Sakristans zur vollsten Zufriedenheit. Nach zwei Jahren nahte sich auch für ihn der Tag, an dem er sich ganz Gott weihen durfte. Am Fest Allerheiligen 1906 legte er die ewigen Gelübde ab. Somit war er Scholastiker geworden. Mit Eifer widmete er sich nun dem Studium der Theologie am Priesterseminar von Brixen.

Das angestrebte Ziel rückte immer näher. Sehnlichst wünschte er, bald den Afrikanern seine Kräfte widmen zu können. Aber plötzlich gebot ein tückisches Leiden seinem Streben Einhalt. Auf eine Krankheit folgte eine zweite, bis er nach fünf Monaten an seinem frühen Lebensabend anlangte. Am 9. Mai 1909 empfing er die Sterbesakramente. Vor dem Empfang der heiligen Kommunion erneuerte er in Anwesenheit aller Mitbrüder die heiligen Gelübde. Hierauf empfing er mit großer Andacht die Kommunion. Zwei seiner Brüder waren zugegen. Am Pfingstfest schien sei Ende gekommen zu sein, doch erst im Herz-Jesu-Monat sollte er sein Opfer vollenden. Ruhig sah er bei vollem Bewusstsein bis zum Ende dem Tod entgegen.

Wenige Stunden vor seinem Scheiden las er selbst noch den Abschiedsbrief, den ihm seine gute Mutter geschrieben hatte. Unter anderem schrieb sie: „Du hast uns wissen lassen, lieber Lois, dass du an der letzten Lebensstation angelangt bist… Wie beneidenswert bist du, lieber Lois, deinen lieben Gott so früh von Angesicht zu Angesicht zu schauen, ihm so früh das Halleluja der reinen Seelen zu singen. Weil es uns nicht mehr vergönnt ist, dich zu sehen, sage ich auf ein frohes Wiedersehen im Himmel. Ich weiß, dass du uns am Throne Gottes nicht vergisst. Im heiligsten Herzen Jesu sind wir immer vereint…“ Ein frohes Lächeln war auf seinen Lippen, während er den Brief las.

Am 1. Juni nachmittags war die Stunde seines Abschieds gekommen. Zwei leise Seufzer, ein Blick auf die Muttergottessstatue und seine Seele flog zum Schöpfer zurück. Ein hoffnungsvoller junger Mann, ein ruhiger, sanfter Charakter, ein guter Ordensmann ist nun heimgegangen, um durch das Opfer seines Lebens am Throne Gottes für die Afrikaner zu beten.

(Aus „Stern der Neger“, Juni 1909)

R.I.P.