geboren am 21.06.1909 in Rodalben(Rheinpfalz)/D
Zeitliche Gelübde: 25.12.1932
Ewige Gelübde: 25.12.1935
Priesterweihe: 29.06.1936
verstorben am 06.12.1983
beigesetzt in Graz/A


Pater Klemm wurde am 21. Juni 1909 in Rodalben/Rheinland-Pfalz geboren. Nach dem Abschluss seiner humanistischen Studien in Pirmasens und Speyer trat er am 11. November 1930 in die Kongregation der Missionare Söhne des Herzens Jesu in Milland/Brixen ein. Am Weihnachtsfest 1930 begann er das Noviziat, und am gleichen Datum zwei Jahre später legte er die ersten heiligen Gelübde ab und am Weihnachtsfest 1935 die ewigen. Am Fest der heiligen Apostel Petrus und Paulus wurde er 1936 in Brixen zum Priester geweiht.

Drei Monate später, am 3. Dezember 1936, am Fest des hl. Franz Xaver, reiste er in die südafrikanische Mission aus. 24 Jahre lang hat er dort als Missionar gewirkt. Dieses Missionsgebiet wurde erst zwölf Jahre vorher übernommen und befand sich noch in der Phase der Entwicklung. Pater Klemm hatte daher unter vielen Aspekten echte Pionierarbeit zu leisten. Mit Eifer arbeitete er auf verschiedenen Missionsstationen der Diözese, am längsten in der Pfarrei Witbank. Wegen seines freundlichen und gutmütigen Charakters wurde er „Papa Klemm“ genannt, ein Name, der ihm zeitlebens geblieben ist.

Von 1960 an arbeitete er in Deutschland und Österreich. Einige Jahre war er Spiritual in Mellatz und anschließend Hausoberer von Josefstal. 1967 wurde er als Rektor und Seelsorger nach Messendorf/Graz versetzt, eine Stelle, die seit vielen Jahren den Comboni-Missionaren anvertraut war. Während der 16 Jahre seiner Tätigkeit in der dortigen Seelsorge erwarb er sich durch seine Freundlichkeit und Volksnähe, seinen pastoralen Eifer und seine Dienstbereitschaft die aufrichtige Liebe der Bevölkerung. Der Diözesanbischof dankte Pater Klemm bei den Eröffnungsfeierlichkeiten des neuerbauten Seminars öffentlich. Die Bevölkerung antwortete spontan mit einem anhaltenden Applaus und bestätigte so ihre Liebe zum Seelsorger und ihre Dankbarkeit für sein Wirken.

Im Juni wurde Pater Klemm 74 Jahre alt. Es ging ihm gut, und er führte seine Seelsorgearbeit weiter wie immer. Am 6. Dezember 1983 setzte ein Herzinfarkt seinem irdischen Leben ein jähes Ende.

Sein Leben kann man unter diesen drei Worten zusammenfassen: Missionar, Ordensmann, Seelsorger.

Missionar: Der Umstand, dass Pater Klemm den langen Weg von Speyer nach Milland auf sich nahm, ist ein Zeichen dafür, dass er seinen Missionsberuf sehr ernst nahm. Es machte ihm auch nichts aus, kurz vor dem Weihnachtsfest die Reise nach Südafrika anzutreten. Er war stets bereit zu tun, was von ihm verlangt wurde. In diesem Geist hat er der Diözese Witbank 24 Jahre lang gedient.

Ordensmann: Er bemühte sich immer, seinen Missionsberuf als Ordensmann zu leben und Jesus nachzufolgen. Zusammen mit seinen Oberen suchte er, in den konkreten Situationen des Lebens den Willen Gottes zu erfüllen. Es war für ihn selbstverständlich, öfters sein Arbeitsfeld zu wechseln.

Seelsorger: Er war ein eifriger Seelsorger. Die Bevölkerung von Messendorf bezeugt es. Während seiner letzten Jahre tat er sich schwer, die Sonntagspredigten vorzubereiten, aber er versuchte immer, sein Bestes zu geben. Er war immer für die Leute da. Beim Sterbegottesdienst kam es klar zum Ausdruck, wie sehr die Bevölkerung und besonders die Jugend ihren Seelsorger schätzten, trotz seines manchmal etwas schwierigen Charakters. Möge ihm der Herr sein priesterliches Wirken reichlich belohnen!

R.I.P.

Pater Georg Klose