geboren am 18.01.1901 in Bóstanj ob Savi/SLO
Zeitliche Gelübde: 09.09.1923
Ewige Gelübde: 09.09.1926
Priesterweihe: 26.09.1926
verstorben am 12.12.1970
beigesetzt in Ljubljana/SLO


Die Todesnachricht unseres Mitbruders Pater Stanislaus Dobovsek hat uns alle überrascht. Er ist im 70. Lebensjahr, im 48. Professjahr und im 45. Priesterjahr am 12. Dezember 1970 von Gott heimgerufen wurde.

Pater Generalsuperior Günther Brosig und Pater Konrad Nefzger fuhren zum Begräbnis nach Laibach. In Premstätten schlossen sich ihnen Pater Rudolf Wimmer und Bruder Kaspar Hauber an. In unserem Haus in Barje (am Rande von Laibach) trafen sie sich mit unseren beiden Mitbrüdern Pater Josef Musar und Pater Angerer, die ihnen über den Tod von Pater Dobovsek berichteten.

Viele Wochen verbrachte Pater Stanislaus im Verlauf von 1970 im Krankenhaus, vor allem wegen Herzasthma. Anfang Dezember ging es ihm besser, und so durfte er nach Barje zurückkehren. Am Herz-Jesu Freitag und am darauffolgenden Sonntag, den 6. Dezember, konnte er die heilige Messe feiern und auch einige Beichten hören. An den Wochentagen nach dem 6. Dezember wurde ihm abgeraten zu zelebrieren, da es ihn zu sehr anstrengte. Täglich wurde ihm die hl. Kommunion ins Zimmer gebracht. Als der Hausobere ihn am Samstag um acht Uhr früh wecken wollte, fand er ihn noch schlafend im Bett. Eine halbe Stunde später ging er nochmals in sein Zimmer und merkte, dass er tot war. Alle Anzeichen sprachen dafür, dass er erst am Samstagmorgen gestorben war.

Auf dem Friedhof in Laibach konnten wir mit vielen anderen Leuten von unserem Mitbruder Abschied nehmen. Weihbischof Lenic leitete das Begräbnis, assistiert vom Dompfarrer und einem Kanoniker. Alle Gebete und Gesänge waren natürlich in Slowenisch. Nach der Grabrede des Weihbischofs sprach auch Pfarrer Golob von Kocevju, wo Pater Stanislaus jahrelang im Beichtstuhl geholfen hatte. Der Weihbischof kannte den Mitbruder von der Gymnasialzeit her und hob das Missionsinteresse des Verstorbenen hervor, das ihn von Jugend an geprägt hatte.

Weil er sehr vorbildlich war, hatten ihn die Oberen zum Präfekten in den Häusern von Graz, Premstätten und im Knoblecherhaus in Laibach ernannt. Statt Afrika hat er die Gottschee missioniert. Personen aller Altersstufen und viele Priester aus den Pfarreien, in denen Pater Stanislaus von 1946 bis 1969 als Priester gearbeitet hatte, standen an seinem Grab. Er wurde in Laibach begraben.

Pater Stanislaus Dobovsek kam am 18.01.1901 in Bostanj/Slowenien, Diözese Ljubljana, zur Welt. Am 29. September 1921 kam er als Aspirant ins Missionshaus Milland. Nach nur einer Woche begann er das Noviziat und legte am 9. September 1923 die ersten Gelübde ab. Am 9. September 1926 weihte er sich durch die ewigen Gelübde endgültig Gott und der Mission. Zwei Wochen später wurde er am 26. September 1926 in Brixen vom Fürstbischof Johannes Raffl zum Priester geweiht.

Von 1913 bis 1921 studierte er am Knabenseminar von Laibach. Von 1922 bis 1926 besuchte er die Vorlesungen in Philosophie und Theologie am Priesterseminar in Brixen. Nach dem Abschluss des Theologiestudiums und der erfolgten Priesterweihe wirkte er ein Jahr lang in Brixen als Aushilfspriester. Von 1927 bis 1931 war er Präfekt im Seminar der Kongregation in Graz (Paulustor) und von 1931 bis 1937 im Seminar von Premstätten, wo er auch Unterricht gab. 1937 wurde er als Rektor und Präfekt ins Seminar von Laibach/Slowenien versetzt. Nach der Schließung des Seminars während des 2. Weltkrieges arbeitete er als Seelsorger in der Gottschee. Nachdem nach dem Krieg und der Übernahme der Macht durch die Kommunisten eine Ausreise nicht mehr möglich war, wirkte er mit zwei weiteren Mitbrüdern bis zu seinem Tod in der Seelsorge.

R.I.P.