geboren am 09.12.1893 in Obertrauden/CZ
Zeitliche Gelübde: 08.12.1915
Ewige Gelübde: 19.05.1918
Priesterweihe: 21.07.1918
verstorben am 21.11.1960
beigesetzt in Mellatz/D


Pater Hugo Ille kam am 9. Dezember 1893 in Oberanden/Sudetengau zur Welt. Als Zwölfjähriger trat er 1905 ins Missionshaus Milland ein und begann am Augustinergymnasium in Brixen seine Gymnasialstudien. Nach dem Abschluss des Studienganges begann er am 5. Oktober 1913 das Noviziat, das er mit den ersten zeitlichen Gelübden am 8. Dezember 1915 abschloss.

Er besuchte dann am Priesterseminar von Brixen die Vorlesungen in Philosophie und Theologie. Am 19. Mai 1918 legte er in Milland die ewigen Gelübde ab und wurde am 21. Juli 1918 in Innsbruck durch den Weihbischof von Brixen, Dr. Sigismund Waitz, zum Priester geweiht.

Nach einem kurzen Seelsorgeeinsatz in Toblach/Südtirol reiste er 1920 in den Sudan aus und begann seine Missionstätigkeit in Lul unter den Schilluck. Aber schon bald musste er die Mission verlassen und nach der Teilung der Kongregation 1923 in die Präfektur Lydenburg/Südafrika übersiedeln, wo er von 1924 bis 1933 auf verschiedenen Missionsstationen wirkte.

1933 kehrte er nach Europa zurück. Bis zu seinem tragischen Tod 1960 nahm er in den Häusern von Deutschland, Österreich und Südtirol verschiedene Aufgaben wahr. Von 1934 bis 1937 war er Spiritual und Studienleiter im neu eröffneten Scholastikat von Bamberg. Von 1938 bis 1953 arbeitete er in Milland/Brixen als Novizenmeister und dann als Spiritual. Von 1953 bis 1955 wirkte er wieder als Spiritual in Bamberg und von 1955 bis 1957 als Lehrer in Unterpremstätten. Dann wurde er als Spiritual nach Mellatz versetzt.

Am 21. November 1960 starb er infolge eines Verkehrsunfalls auf der Straße von Mellatz nach Opfenbach, wohin er am Morgen zur Feier der hl. Messe in der Pfarrkirche zu Fuß unterwegs war. Ein ihm bekannter Autofahrer hielt auf der Gegenseite an und lud ihn ein einzusteigen. Beim Überqueren der Straße wurde er von einem Auto erfasst und schwer verletzt. Er verstarb nach einigen Tagen im Krankenhaus von Heimenkirch. Er ruht im Friedhof von Opfenbach.

Am 31. Januar 1937 wurde Pater Hugo Ille wegen einer Predigt in Reckendorf (Erzdiözese Bamberg) über die Erzieherrechte der Eltern angezeigt, da er sich gegen das Heimtückegesetz vergangen hatte. Er wurde durch die Gestapo am 29. Mai 1937 verhaftet und zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Als tschechoslowakischer Staatsbürger wurde er nach Verbüßung der Strafe am 1. November 1937 auf Betreiben des Oberbürgermeisters von Bamberg aus dem Deutschen Reich ausgewiesen. Er wurde nach Milland/Brixen versetzt und zum Novizenmeister und später zum Spiritual ernannt.

Pater Ille hatte auch musische Begabungen. Er schrieb gerne Gedichte, die aber seine Mitbrüder nicht entsprechend honorierten.

R.I.P.

Pater Alois Eder