geboren am 08.03.1940 in Heilbronn/D
Zeitliche Gelübde: 16.07.1960
Ewige Gelübde: 05.02.1965
Priesterweihe: 06.03.1966
verstorben am 31.05.2011
beigesetzt in Bamberg/D


Der plötzliche Tod von Pater Hans Wörner in Bamberg am 31. Mai 2011 hat uns alle nicht nur überrascht, sondern schockiert. Niemand hatte damit gerechnet, zumal es auch keine Anzeichen für ein ernstes Herzversagen gab. Pater Hans lebte in der Hoffnung, gegen Ende des Jahres wieder nach Peru zurückkehren zu können.

Pater Hans Wörner wurde am 3. März 1940 in Heilbronn geboren. Das Abitur machte er am Gymnasium in Ellwangen als Schüler im Internat der Comboni-Missionare. Dieses Internat nannte sich „Josefinum“. Er zeichnete sich immer als ein hervorragender Schüler mit vielen Begabungen aus. 1959 trat er in Mellatz in das Noviziat der Comboni-Missionare ein. Das Noviziatshaus war erst ganz neu im grünen Allgäu erbaut worden. Theologie studierte er in Bamberg. Am 6. März 1966 wurde er im Bamberger Dom zum Priester geweiht. Von 1966-1967 war er Präfekt im Schülerheim der Comboni-Missionare in Neumarkt. Um seiner Aufgabe als Erzieher gerecht zu werden, absolvierte er von 1967 bis 1969 in Innsbruck ein zusätzliches Psychologiestudium. Anschließend war er erneut als Erzieher und Rektor von 1970 bis 1979 in Neumarkt tätig. Er beeindruckte die ihm anvertrauten Schüler durch seine sportlichen und musikalischen Fähigkeiten.

1979 durfte er nach einem Sprachkurs in Spanien nach Mexiko zu einem fünfjährigen Missionseinsatz ausreisen. In der Mission San José del Cabo erfüllte er voll Eifer und Freude seine missionarische Sendung. In dieser Zeit entwickelte sich seine Marienverehrung recht intensiv durch die Verehrung der „Virgen de Guadalupe“. Sicherlich beeindruckt durch die starke Marienfrömmigkeit der einfachen Menschen in Mexiko vertiefte sich sein Vertrauen in die Gottesmutter unter der Anrufung „Virgen de Guadalupe“. Wenn er auf die „Virgen de Guadalupe“. zu sprechen kam, strahlte sein Gesicht und konnte er ins Schwärmen kommen.

Von 1984 bis 1990 war er erneut in Neumarkt tätig, dieses Mal vor allem in der missionarischen Bewusstseinsbildung und im WdE. 1990 sandten ihn seine Oberen zu einem weiteren Missionseinsatz nach Peru. Dort stellte er seine vielfältigen Fähigkeiten und Begabungen in den Dienst der Seelsorge in Huánuco, Pozuzo und Arequipa. Der Bau von neuen Kirchen (Huánuco und Pozuzo in Peru, San José del Cabo in Mexiko) lag ihm schon immer sehr am Herzen. Viel Energie und Kraft investierte er in den lebendigen Aufbau der Gemeinden, in denen er als Hirte wirkte. Dabei galt seine Aufmerksamkeit vor allem den Armen.

Mit seinen drei noch lebenden Geschwistern Margarethe, Elisabeth und Gebhard fühlte er sich immer sehr verbunden, vor allem auch während seiner Auslandseinsätze.

Pater Wörner war ein lebensfroher Mensch. Und wer ihn kannte, wusste, dass er mit Leib und Seele Missionar war. Den neuen Herausforderungen in der Mission stellte er sich entschlossen und mutig. Das war nicht immer ganz leicht. Aber als guter Sänger und Gitarrenspieler fand er in der Seelsorge sowohl in Europa als auch in Lateinamerika leichten Zugang zu den Menschen. Er verstand es, die Herzen seiner Gläubigen für die gute Sache zu gewinnen. Seine besondere Verehrung galt auch dem Heiligen Maximilian Kolbe. Ihm zu Ehren hat er in Baja California (Mexiko) eine Kirche gebaut.

Aus gesundheitlichen Gründen kehrte Pater Hans 2010 nach Deutschland zurück. In Bamberg stand er dann unter ärztlicher Betreuung. Wir haben ihn hier als einen ruhigen und angenehmen Mitbruder erlebt, der sich gern in unsere Hausgemeinschaft eingefügt hat. Sein Wunsch war, möglichst bald nach Peru zurückkehren zu dürfen. Aber die Ärzte stellten ihn vor eine große Geduldsprobe. Sie wollten seinen angeschlagenen Gesundheitszustand etwas länger beobachten. Er hoffte aber, Ende des Jahres 2011 nach Peru zurückkehren zu können. Gott hatte es aber anders vorgesehen. Trotz dieses vorzeitigen Endes seines irdischen Lebensweges darf er nun von der ewigen Heimat aus auf ein erfülltes missionarisches Leben zurückblicken.

Der Herr des Weinberges schenke seinem getreuen Knecht den gerechten und verdienten Lohn.

R.I.P.

Pater Georg Klose