geboren am 19.09.1932 in St. Georgen BZ/I
Zeitliche Gelübde: 24.09.1958
Ewige Gelübde: 17.03.1961
Priesterweihe: 29.06.1961
verstorben am 01.11.2012
beigesetzt in Ellwangen/D


Am 1. November 2012, am Fest Allerheiligen, verschied nach langer Krankheit Pater Alois Plankensteiner im Seniorenheim der Provinz in Ellwangen. Er wurde am 19. September 1932 in St. Georgen bei Bruneck, Südtirol, geboren. Ursprünglich dachte er, sich den Josefsmissionaren anzuschließen. Nach der Mittelschule wurde er jedoch im Herz-Jesu-Missionsseminar von Milland/Brixen aufgenommen und besuchte das Gymnasium im Diözesanseminar Vinzentinum. Nach der Matura begab er sich nach Bamberg, um am 21. September 1956 das Noviziat zu beginnen, das er zwei Jahre später am 24. September 1958 mit den zeitlichen Gelübden beendete. Am Priesterseminar von Brixen studierte er Theologie. Am 17. März 1961 weihte er sich Gott und der Mission durch die ewigen Gelübde. Bischof Dr. Josef Gargitter von Brixen weihte ihn am 29. Juni 1961 im Dom von Brixen zum Priester.

Die ersten dreizehn Jahre wurde Pater Alois im deutschsprachigen Raum eingesetzt. Nach Abschluss des Theologiestudiums wurde er 1962 zum Präfekten im Xaverianum/Milland ernannt. Um auch anderswo Erfahrungen in der Erziehung zu machen, war er von 1963 bis 1964 als Erzieher im Josefinum/Ellwangen tätig. Im Jahr darauf kehrte er aber wieder nach Milland zurück, um bis 1973 weiterhin als Präfekt zu arbeiten. Von 1967 bis 1971 war er auch Rektor des Internats Xaverianum. Gleichzeitig unterrichtete er Religionsunterricht an der öffentlichen Mittelschule. Nach dem Tod von Pater Vinzenz Kircher 1967 wurde Pater Alois an dessen Stelle zum Generalassistenten der MFSC gewählt.

Nach dem letzten MFSC Generalkapitel 1973 erhielt Pater Alois Sendung nach Südafrika. Nach einem Sprachkurs in England erreichte er im Mai 1974 das Land seiner Wünsche. Auch dort hieß es zuerst wieder zum Schulbuch zu greifen und die Zulu-Sprache zu lernen. Sein erster Seelsorgeposten war die Mission Middelburg. Leider musste er 1977 nach der Wahl des Pfarrers von Nelspruit zum neuen Provinzoberen diese ihm lieb gewordene Pfarrei schon verlassen, um die Pfarrei Nelspruit zu übernehmen. Dort wirkte er bis 1983. Dann wurde er nach Bogani versetz. Hier baute er in einer Außenstation eine Kirche. 1986 wurde er zum Dompfarrer von Witbank ernannt und 1992 zum Pfarrer von Silverton, Erzdiözese Pretoria. 1999 erlitt er einen Schlaganfall, der ihn zwang, seinen Missionseinsatz zu beenden und in die deutschsprachige Provinz zurückzukehren. Fünfundzwanzig Jahre lang hat Pater Alois der Mission gedient, zwanzig Jahre während des Apartheidregimes und fünf Jahre nach den ersten freien politischen Wahlen.

Nach dem Zeugnis von Pater Hans Maneschg wird Pater Alois als geselliger und mitteilsamer Mitbruder in Erinnerung bleiben. Er war sehr gastfreundlich und hatte ein Herz für die Menschen, konnte geduldig zuhören und gute Ratschläge erteilen. Er wurde am Vorabend des II. Vatikanischen Konzils zum Priester geweiht und von dessen Erneuerungen geprägt. Seine Spiritualität wurde bereichert durch die aktive Teilnahme an der Charismatischen Bewegung, die seine pastorale Tätigkeit stark und positiv beeinflusste. Pater Alois nahm auch die Weiterbildung sehr ernst, besuchte Lumko-Kurse, die Winterschule, andere Seminare in Südafrika und anderswo und bildete sich gleichzeitig mit Hilfe von entsprechender Lektüre weiter. Seine Predigten atmeten den Geist der Heiligen Schrift, waren pastoral ausgerichtet und kamen bei den Gläubigen gut an. Besonders hatte es ihm das „marriage encounter program“ angetan. Seine Beiträge bei den Versammlungen wurden sehr geschätzt. Während seiner Amtszeit als Pfarrer von Witbank wurde der Altarraum der Kathedrale nach den Richtlinien des II. Vatikanischen Konzils umgebaut.

Nach seiner Rückkehr in die DSP gehörte er sechs Jahre lang der Hausgemeinschaft von Milland an. Solange er konnte, feierte er mit den Gläubigen von St. Leonhard, einer Filialkirche der Pfarrei St. Andrä, oder in der Wallfahrtskirche von Milland den Sonntagsgottesdienst. Als 2005 der Umbau des Missionshauses von Milland begann und sich zudem sein Gesundheitszustand verschlechterte, wurde er ins Seniorenheim nach Ellwangen gebracht, da ihm in Milland nicht die entsprechende Pflege angeboten werden konnte. Dort verschied er am 1. November 2012 im Alter von achtzig Jahren. Er wurde im Friedhof von Ellwangen, in der Grabstätte der Comboni-Missionare, beigesetzt.

R.I.P.