geboren am 03.03.1913 in Altkrautheim/D
Zeitliche Gelübde: 09.09.1931
Ewige Gelübde: 25.12.1936
Priesterweihe: 29.06.1937
verstorben am 04.09.1983
beigesetzt in Ellwangen/D


Pater Edmund Schumm wurde am 3.3.1913 in Altkrautheim bei Künzelsau (Württemberg) geboren. Zwei Tage später wurde er getauft, und als neunjähriger Schüler empfing er das Sakrament der Firmung. Im Alter von 13 Jahren kam er als Schüler nach Josefstal (10.1.26). Damals nannte man unsere Internatsschüler noch „Zöglinge“. Drei Jahre später wurde er am 19.5.1929 im Missionshaus Milland eingekleidet und begann sein Noviziat. Heutzutage wäre der Eintritt eines so jungen Mannes – er zählte damals 16 Jahre – ins Noviziat undenkbar. Die Zeiten haben sich geändert. Im Alter von 23 Jahren weihte Pater Schumm durch die ewigen Gelübde sein Leben dem Herrgott und dem missionarischen Auftrag Christi. Seine philosophisch-theologischen Studien absolvierte er von 1932-1937 im Priesterseminar in Brixen. Am 29.6.1937 empfinger im Brixener Dom die heilige Priesterweihe durch Hwst. Herrn Fürstbischof Johann Geisier.

In seinen ersten drei Priesterjahren wirkte er als Präfekt im Josefinum in Ellwangen. An den Wochenenden half er eifrig in der Seelsorge in den Pfarreien des Schwabenlandes, vor allem in seiner Heimat. Als junger Priester wurde er dann 1940 zum Kriegsdienst einberufen. Erst 1946 kehrte er aus amerikanischer Gefangenschaft zurück. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft betreute er die kleine Pfarrei Eggenrot bei Ellwangen als Expositurvikar für zwei Jahre. 1949 ernannte ihn der damalige Generalsuperior Pater Johann Deisenbeck zum Generalsekretär. Trotz dieser ordensinternen Aufgabe war Pater Schumm immer ein eifriger, Seelsorger.

Die Zeitschrift „Stern der Neger“ hatte während des Krieges ihr Erscheinen einstellen müssen. 1953 aber bot sich die Gelegenheit, unsere Missionszeitschrift wieder neu erscheinen zu lassen. Pater Schumm wurde die Aufgabe eines Redakteurs übertragen im Jahre 1953. Diese Arbeit hat ihm viel Spass gemacht, da er eine journalistische Ader und Fähigkeit hatte. Fast zehn Jahre lange redigierte er unsere gut bekannte Missionszeitschrift „Stern der Neger“ zur Zufriedenheit aller.

In den Jahren 1964-1969 war er als Kaplan in der Pfarrei Opfenbach tätig und engagierte sich eifrig in der Selsorge. 1969 übernahm er dann endgültig die Pfarrei Opfenbach als Pfarrer. Bis 1981 wirkte er segensreich in Opfenbach im Allgäu, wo er auch 1977 sein 40jähriges Priesterjubiläum feiern durfte. 1981 musste er dann die Seelsorgetätigkeit aufgeben, da seine Gesundheit stark angeschlagen war.

Er wünschte sich, seinen Lebensabend in Josefstal verbringen zu dürfen. Das wurde ihm gern gewährt. Die letzten beiden Jahre verbrachte er also in der Hausgemeinschaft Josefs tal. Dort fühlte er sich recht wohl und übernahm sogar noch kleine Aushilfen in nahegelegenen Pfarreien. Pater Schumm war in eine Missionsgemeinschaft eingetreten, hatte aber nie Gelegenheit gehabt, in die Mission zu gehen. Er war deshalb nicht verbittert. Er fühlte sich trotzdem als Missionar und hielt zur Gemeinschaft der Comboni-Missionare auch in den Zeiten des Wandels und Umbruches. Er war stets aufgeschlossen und versuchte in ehrlichem Ringen auch die Neuerungen in der Kirche zu verstehen und mitzuvollziehen. Wegen dieser seiner Aufgeschlossenheit bedeutete für ihn die Wiedervereinigung keine all zu grosse Schwierigkeit, sondern im Gegenteil, er betrachtete sie als eine große Bereicherung.

Pater Schumm war ein liebevoller, eifriger und gütiger Seesorger. In seiner einfachen, schlichten und liebenswürdigen Art, wie er mit Menschen umging, kam etwas von der Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes zum Ausdruck. Seine besondere Sorge und Liebe galt den Kranken und Alten seiner Pfarrei. Er lebte aus einer tiefen Glaubensüberzeugung und konnte aus einem christlich geprägten Humor auch schwierige Situationen im Leben meistern. Mitbrüder und Gläubige werden in dankbarer Erinnerung seiner gedenken. Wir sind ihm alle dankbar für das Beispiel, das er uns in seinem Leben gegeben hat. Möge der Herr ihm seine Güte und Menschenfreundlichkeit mit der ewigen Herrlichkeit bei Gott belohnen. Pater Schumm war am 4.9.83 auf dem Weg zum sonntäglichen Gottesdienst in seiner Heimat Altkrautheim an Herzversagen gestorben. Er wurde am 7.9.83 in Ellwangen beigesetzt.

R.I.P.

Pater Georg Klose