geboren am 20.09.1872 in Kesseling/D
Zeitliche Gelübde: 13.10.1897
Ewige Gelübde: 13.10.1897
Priesterweihe: 03.08.1902
verstorben am 11.04.1942 in Barberton/RSA
beigesetzt in Lydenburg/RSA
Pater Bernhard Zorn wurde in Kesseling, Diözese Trier, am 20. September 1872 geboren. Wegen der großen Armut seiner Eltern gelang es ihm nur allmählich, das notwendige Studium abzuschließen, um sich im Alter von 23 Jahren der Kongregation der Söhne des Heiligsten Herzens Jesu anzuschließen und am 22. August 1895 als Postulant in Verona einzutreten. Sein späterer Mitbruder Pater Josef Weiller war ihm dabei behilflich gewesen. Am 15. September 1895 begann er in Verona das Noviziat und beendete es mit den ewigen Gelübden am 13. Oktober 1897, ebenfalls in Verona. Dort studierte er auch Philosophie und Theologie. Am 3. August 1902 wurde er in Verona zum Priester geweiht.
Das erste Priesterjahr verbrachte er in Milland als Hilfskraft im Noviziat und in der Redaktion der Zeitschrift „Stern der Neger“, die erst gegründet worden war. 1903 konnte er in die Mission ausreisen. Von seiner Ausreise bis zu seinem Tod hat er ununterbrochen als Missionar in Afrika gearbeitet. Das erste Jahr verbrachte er in Assuan, 1903 bis 1904. Dann reiste er in den Sudan aus und arbeitete von 1904 bis 1915 auf den Missionsstationen Wau, Lul, Tonga und Kayango unter den Schilluk. 1909 kam Pater Zorn zum ersten und letzten Heimaturlaub nach Europa. Von 1915 bis zur Teilung der Kongregation in einen deutschen und einen italienischen Zweig war er in Khartum eingesetzt. Auch ihn traf während des 1. Weltkrieges das Los der Internierung in Sidi Bishri wie die anderen deutschen und österreichischen Mitbrüder. 1920 durfte Pater Zorn nach Khartum zurückkehren und seine Missionsarbeit wiederaufnehmen. Er gehörte zur Gruppe der deutschen Missionare, die nach der Teilung der Kongregation 1923 den Sudan verließen und nach Südafrika zogen, um die neue Apostolische Präfektur Lydenburg in Osttransvaal zu übernehmen.
Pater Zorn blieb zunächst mit einem Mitbruder in der Mariannhiller Präfektur, um die Zulusprache zu studieren. Nach einem Jahr machte er sich nach Lydenburg auf und begann auf der Missionsstation Maria Trost seine Aufbauarbeit. Als erstes galt es, eine Kirche zu bauen mit Sakristei und Priesterwohnung. In der näheren Umgebung der Missionsstation baute er Schulen. 1929 übernahm Pater Zorn ein neues Arbeitsfeld, die Missionsstation Barberton. Auch hier begann er Schulen zu bauen, um die einheimischen Kinder zu unterrichten. Er wurde auch bald ersucht, in dem nahen Städtchen Nelspruit eine Kirche zu bauen. Nach vielen bürokratischen Schwierigkeiten konnte er schließlich mit dem Bau beginnen. Nelspruit wurde bald eine selbständige Pfarrei. 1934 gründete Pater Zorn die Außenstation White Waters.
Nachdem seine Kräfte wegen seines ununterbrochenen Einsatzes nachzulassen begannen, wurde er 1934 für leichtere Arbeiten wieder nach Maria Trost versetzt. Als leidenschaftlicher Jäger ging er ab und zu noch manchmal auf die Jagd. 1942 befand er sich auf einem Erholungsurlaub in White Waters. Am Karfreitag 1942 vormittags hörte Pater Zorn im nahegelegenen Busch den Schrei eines wilden Tieres. Er nahm das Gewehr und ging dem Tier nach. Mitten im Busch wurde er von einem Schwarm wilder Bienen überfallen, die ihn innerhalb kurzer Zeit so zerstachen, dass er infolge der aufgeschwollenen Augen nichts mehr sehen konnte. Deshalb verlor er die Richtung und erreichte erst nach zwei Stunden die Mission. Der herbeigerufene Arzt konnte erst spät abends kommen. Am Osterdiensttag wurde er ins Krankenhaus nach Barberton gebracht. Aber jede Hilfe kam zu spät. Pater Zorn verschied friedlich und wohl vorbereitet im Krankenhaus am 11. April 1942. Sein Leichnam wurde nach White Waters überführt, 1951 exhumiert und im Friedhof von Maria Trost neben seinen Mitbrüdern beigesetzt.
Pater Zorn hatte eine dichterische Ader. Während seines siebenjährigen Aufenthaltes in Verona widmete er sich auch den musischen Künsten. Er verfasste Lieder in lateinischer und italienischer Sprache, besonders zu Ehren der Muttergottes, die er innig verehrte, und vertonte die Texte gleichzeitig. Diese dichterischen und musikalischen Talente waren ihm äußerst hilfreich bei seiner Missionsarbeit im Sudan und später in Südafrika. Er veröffentlichte auch viele Artikel in der Missionszeitschrift der Kongregation „Stern der Neger“.
R.I.P.