geboren am 24.06.1882 in Heiligkreuz am Waasen/A
Zeitliche Gelübde: 08.12.1904
Ewige Gelübde: 08.12.1904
Priesterweihe: 12.08.1906
verstorben am 06.12.1963
beigesetzt in Brixen/I


Pater Alois Wilfling ist am Herz-Jesu-Freitag, am 6. Dezember 1963, jäh aus dem Leben gerissen worden. Er hatte immer gewünscht und darum gebetet, dass Gott ihn ohne langes Kranksein, mitten aus der Arbeit heraus, zu sich rufen möge. Sein Wunsch wurde auch wirklich erfüllt, denn sein letzter Tag war ein voller Arbeitstag. In aller Früh schon begab er sich nach Franzensfeste, um dort das Rorate-Amt zu halten. Dann fuhr er wieder heim und bereitete sich auf die Predigt zum Fest der Unbefleckten Empfängnis vor, die er in Seis am Schlern halten sollte.

Nichts tat er lieber, als über die Gottesmutter zu predigen, denn er war ein großer Marienverehrer. Oft fuhr er zwei Mal im Jahr, im Ganzen 28 Mal, mit dem Wiener Wallfahrtszug als geistlicher Leiter nach Lourdes. Bei diesen Wallfahrten war es ihm stets die größte Freude, die Predigten halten zu dürfen. Mit der fertigen Predigt über die Unbefleckte Empfängnis in der Tasche fuhr er dann am späten Nachmittag des genannten Herz-Jesu-Freitags nach Mittewald, um beim Abendgottesdienst Beichte zu hören. Bei der Rückkehr wurde er auf dem Bahnhof von Mittewald von einem unvermutet durchfahrenden Schnellzug erfasst und auf der Stelle getötet.

Pater Wilfling war in Hl. Kreuz am Waasen in der Steiermark/Österreich am 24. Juni 1882 geboren. Mit dem Wunsch, Missionar zu werden, schloss er sich der Kongregation der Söhne des Heiligsten Herzens Jesu an. Am 19. August 1900 begann er in Milland/Brixen das Noviziat und schloss es am 8. Dezember 1904 mit den ewigen Gelübden ab. Am 12. August 1906 wurde er in Verona durch Kardinal Bacilieri zu Priester geweiht.

Noch im gleichen Jahr wurde er nach Afrika versetzt, wo er in Assuan/Ägypten seine Missionsarbeit begann. Er kehrte aber, vielleicht aus Krankheitsgründen, bald wieder nach Europa zurück. Im Verlauf der Jahre war er Rektor und Verwalter in verschiedenen Häusern der Kongregation. Von 1923 bis 1949 war er Generalassistent und von 1950 bis 1955 Generalprokurator der Kongregation beim Heiligen Stuhl in Rom. Seit 1955 gehörte er dem Missionshaus Milland an und war dort als eifriger Aushilfspriester tätig. Keine Arbeit war ihm zu viel und keine Mühe zu groß, wenn es um das religiöse Wohl der Menschen ging.

Er war ein frommer, seeleneifriger Priester, der durch seinen grundgütigen Charakter nur Freunde hatte. Die vielen Menschen, die an seiner Beerdigung teilnahmen, gaben Zeugnis davon, wie bekannt und geschätzt Pater Wilfling war. Trauernd senkte sich über sein Grab die Fahne der Lourdespilger, mit der eine Abordnung aus Gais im Pustertal eigens zur Beerdigung zur letzten Ehrenbezeugung für den verewigten Pilgerführer erschienen war. Er ruht im Friedhof von Milland inmitten seiner Mitbrüder.

R.I.P.