geboren am 15.06.1919 in Oberwittstadt/D
Zeitliche Gelübde: 02.02.1948
Ewige Gelübde: 03.03.1951
Priesterweihe: 29.07.1951
verstorben am 12.01.1980 in Pretoria/RSA
beigesetzt in Lydenburg/RSA


Pater Alois Hügel wurde am 15. Juni 1919 in Oberwittstadt, Diözese Freiburg, (Baden -Württemberg) geboren. Er starb am 12. Januar 1980 in einem Krankenhaus in Pretoria, nachdem er einige Tage zuvor einen Schlaganfall erlitten hatte.

Im Alter von 15 Jahren trat er 1939 in unser Missionsseminar in Ellwangen ein. Auch er musste Kriegsdienst leisten und ein Jahr Kriegsgefangenschaft über sich ergehen lassen. Nach seiner Rückkehr 1945 konnte er das Theologiestudium wiederaufnehmen. Sechs Jahre später wurde er zum Priester geweiht. Gleich nach seiner Weihe kehrte er an den Ort seiner Gymnasialstudien zurück, in das Missionsseminar von Ellwangen, diesmal jedoch als Erzieher und Hausoberer.

1960 wurde er nach Memphis/USA versetzt und zum Pfarrer der dortigen schwarzen Pfarrei ernannt. Drei Jahre lang versah er diesen Dienst. 1964 wurde die Pfarrei an die Diözese zurückgegeben und die beiden Priester für Südafrika bestimmt.

Fünf Jahre lang war er in Pretoria Leiter eines Studentenheims der Diözese Witbank. Anschließend leitete er zehn Jahre lang die Pfarrei von Silverton/Pretoria und war gleichzeitig Hausoberer des Hauses, das das die Comboni-Provinz dort erbaut hatte. Seine eher kleine Gemeinde hat ihm genügend Zeit gelassen, sich jederzeit den Mitbrüdern zu widmen, die aus verschiedenen Gründen nach Pretoria, der Hauptstadt des Landes, kamen. Er begleitete Mitbrüder zum Flughafen oder holte sie von dort ab. Er stand den kranken Mitbrüdern bei, die in Pretoria oder Johannesburg ins Krankenhaus gebracht wurden. Er besuchte und betreute sie und bereitete mehrere auf ihren Tod vor. Gleichsam als Belohnung für seine Freundlichkeit waren zwei unserer Mitbrüder an seinem Sterbebett.

Vor drei Jahren erlitt er einen leichten Gehirnschlag, von dem er sich nicht mehr richtig erholen konnte, machte aber trotzdem seine Arbeit weiter. Ein neuer Gehirnschlag beendete sein Leben innerhalb weniger Tage. Er war sich seiner Situation bewusst und sah dem Tod mit christlicher Gelassenheit entgegen. Pater Hügel wurde von allen wegen seiner ausgewogenen Einstellung, seiner Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft geschätzt. Er war ein glücklicher Priester und Ordensmann. Er erfüllte seine priesterlichen Aufgaben mit großer Hingabe und Gewissenhaftigkeit. Er bereitete sich sorgfältig auf die Liturgie vor. Er liebte seine Pfarrkirche. Seine letzte Initiative war die Errichtung eines Memorial Gardens auf dem Pfarrgrund für die Urnenbestattung seiner Gemeindemitglieder. Kurz nach Vollendung der Arbeiten holte ihn der Herr heim in sein Reich.

Er war ein sehr offener Mann und hatte nie Angst, seine Meinung frei auszusprechen. Er bevorzugte persönlich die traditionelle Art und Weise, eine Pfarrei zu führen, führte aber immer treu die Neuerungen und Änderungen durch, die von der Diözesanbehörde angeordnet wurden. Wann immer er sich von anderen unterschied, tat er es auf sanfte, nicht beleidigende Weise. In seinem letzten Rundschreiben, das er vor Weihnachten an seine Freunde schickte, fasste er seine Arbeit der zehn Jahre in der Pfarrei Silverton zusammen. Am Ende des Briefes schrieb er: „In den vergangenen zehn Jahren habe ich getan, was notwendig oder nützlich war, und habe vorläufig keine besonderen Pläne für das kommende Jahr.“ Das war auch unser Eindruck. Er hatte seinen Dienst bis zum Schluss treu erfüllt. Möge ihm der Herr seinen verdienten Lohn geben.

R.I.P.

Pater Alois Eder, mccj