geboren am 04.02.1920 in Ellwangen-Halheim/D
Zeitliche Gelübde: 28.05.1939
Ewige Gelübde: 27.10.1949
verstorben am 13.06.2014
beigesetzt in Ellwangen/D


Bruder Kaspar Hauber kam am 4. Februar 1920 in Halheim bei Ellwangen zur Welt. Für die Eltern von zehn Kindern war es eine Freude, dass sich ihr Sohn Kaspar zur Mission berufen fühlte. Im Alter von dreizehn Jahren trat er am 21. November 1933 im Missionshaus Josefstal bei Ellwangen als Bruderkandidat ein.

Während der Postulatszeit arbeitete er in der Landwirtschaft und im Garten mit. Diese Arbeit sollte seine Lebensaufgabe werden. lm Juni 1937 begann er das Noviziat und weihte sich am 28. Mai 1939 durch die zeitlichen Gelübde dem missionarischen Dienst.

Im gleichen Jahr brach der zweite Wertkrieg aus und Kaspar musste 1941 den Frieden und das geregelte Leben der Gemeinschaft mit den Unsicherheiten und Wirren des Krieges vertauschen. Bis 1945 dauerte sein Militärdienst. Nach dem Waffenstillstand war er einige Monate in englischer Gefangenschaft, wurde aber bald entlassen. Nach dieser langen und unfreiwilligen Abwesenheit konnte er zur Gemeinschaft von Ellwangen zurückkehren und seine Arbeit in der Landwirtschaft, bald als Hauptverantwortlicher, wieder aufnehmen. Erst jetzt konnte er sich endgültig dem Herrn und der Mission weihen. Am 27. Oktober 1949 legte er die ewigen Gelübde ab.

Nach der Eröffnung des neuen Seminars von Neumarkt in der Oberpfalz wurde Bruder Kaspar dorthin versetzt. Dort baute er eine Gärtnerei auf, die er zwölf Jahre lang leitete. Von 1968 bis 2009 arbeitete er als Gärtner und Landwirt zuerst im Seminar von Unterpremstätten. Nach dessen Verkauf an einen amerikanischen Unternehmer 1982 und der Fertigsteilung des neuen Seminars in Messendorf zog Bruder Kaspar mit den Studenten und der Gemeinschaft dorthin um. Auch hier übernahm er die Landwirtschaft und den Garten.

Bruder Kaspar war sein Leben lang gerne Landwirt und Gärtner und hat seine Aufgabe stets mit Liebe, Eifer und Sorgfalt getan und gute Erfolge erzielt. Er verstand sich auch auf das Herstellen von Schnaps und Most. Mit den Nachbarn stand er in guter Beziehung, besonders mit den Gärtnern. In Messendorf legte er auch einen Obstgarten und einen Wald an. Letzterer lieferte später jahrelang das Holz für die Zentralheizung des Hauses. Als Mitglied der Hausgemeinschaften war er angenehm und pünktlich, erfüllte mit großer Treue seine geistlichen Übungen und war höflich zu den Mitbrüdern und Mitmenschen. Bruder Kaspar war ein gesunder und kräftiger Mann und durch seine Arbeit sehr naturverbunden. Er liebte das regelmäßige Leben und die Pünktlichkeit bei den Gemeinschaftsübungen, besonders in der Kapelle und im Speisesaal. Am Morgen stand er früh auf und ging abends zeitig zu Bett.

Er war ein sehr frommer Mann. Er legte Wert darauf, dass das Brevier und die Eucharistie genau nach den Vorschriften gefeiert wurden. Mit modernen Formen der Spiritualität tat er sich nicht leicht. Von Bibelgesprächen ließ er sich vom Provinzial dispensieren. Ein Mitbruder hatte ihm die Bücher (das Leben Jesu) von Maria Valtorta gekauft, in denen er sehr gerne las. Er liebte Wallfahrten. Ein Ärztin und ihre Schwester, mit denen er Freundschaft geschlossen hatte, luden ihn oft zu Wallfahrten ein und gemeinsam mit ihnen den Urlaub zu verbringen. Auf diese Weise konnte er viele Orte besuchen und kennenlernen.

Mit fast neunzig Jahren nahmen seine Kräfte langsam ab, so dass er den Wunsch äußerte, zu den älteren Mitbrüdern nach Ellwangen übersiedeln zu können. Er begann, langsam von seiner Arbeit, vom geliebten Missionshaus und seiner Umgebung loszulassen, sich von den vielen Freunden zu verabschieden und sich so auf den Umzug nach Ellwangen vorzubereiten. Er hat uns und den Leuten dadurch ein gutes Beispiel gegeben, wie und mit welcher Gesinnung man sich rechtzeitig von allem trennen kann angesichts des hohen Alters und der angeschlagenen Gesundheit und des nicht allzu fernen Lebensendes. Vier Jahre aber hat ihm der Herr noch dazugegeben.

Am 4. Februar 2014 konnte Bruder Kaspar als ältestes Mitglied der Kongregation und der DSP seinen 94. Geburtstag und am 28. Mai den 75. Jahrtag seiner Weihe als Missionsbruder feiern. Zwei Wochen später, am 13. Juni 2014, holte ihn der Herr des Lebens zu sich, um ihm den Lohn für seinen langen, treuen, stillen und frohen Dienst zur Ehre Gottes, zum Wohl der Kongregation und der Mitbrüder zu überreichen.

Bruder Kaspar gehörte zu jenen Mitbrüdern der DSP, die in ihrem ganzen Leben in der Heimat die missionarische Berufung mit ihrem Gebet und ihrer oft harten Handarbeit unterstützt und auf diese Weise ihren Missionsbeitrag geleistet haben, der sicher nicht weniger wirksam und Gott nicht weniger wohlgefällig war.

R.I.P.