geboren am 03.03.1880 in Gschwendt/A
Zeitliche Gelübde: 16.07.1902
Ewige Gelübde: 16.07.1902
verstorben am 10.09.1954
beigesetzt in Lydenburg/RSA
Bruder Josef Huber war Österreicher und wurde am 4. März 1880 in Gschwendt/ Niederösterreich geboren. Er hatte das Tischlerhandwerk erlernt. Am 20. April 1900 wurde er in Milland/Brixen ins Postulat aufgenommen. Schon nach zwei Wochen begann er am 6. Mai das Noviziat, das er zwei Jahre später am 16. Juli 1902 in Milland mit den ewigen Gelübden beendete.
Nun begann seine langjährige Tätigkeit als Missionsbruder und Tischler. Die ersten sechs Jahre verbrachte er in Milland (1902-1907) und anschließend ein Jahr in Verona. 1908 erhielt er Sendung in die Sudanmission.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Khartum wurde er der Mission Kayango zugeteilt (1908-1912). Anschließend arbeitete er vorübergehend in Lul, Tonga und Delen (1912-1915). Von 1915 bis 1923 gehörte er zur Missionsstation Khartum. An allen Orten war er als Tischler und Baumeister tätig, verrichtete aber gleichzeitig viele andere notwendige Arbeiten.
1923, nach der Trennung der Kongregation, reiste er mit den anderen deutschsprachigen Mitbrüdern nach Südafrika in die Apostolische Präfektur Lydenburg, die der Heilige Stuhl der deutschen Kongregation anvertraut hatte. Vierzig Jahre lang konnte er dort mit seinen Fähigkeiten und Talenten der Mission und den Mitbrüdern dienen. Nach zwei Jahren Einsatz in Barberton und Witbank (1924-1925) wurde er nach Maria Trost versetzt, wo er bis zu seinem Tod seinem Beruf als Tischler nachgehen und sich als Faktotum beschäftigen konnte. Unter anderem betätigte er sich auch als erfolgreicher Wünschelrutengeher.
Der damalige Bischof Johannes Riegler und der Kreisobere Pater Anton Reiterer berichteten über die letzten Tage des Bruders und legten beredtes Zeugnis ab von seinem vorbildlichen Leben und Arbeiten als Missionsbruder.
Bruder Josef wurde am 3. September 1954 wegen Gallensteinen nach Johannesburg ins Krankenhaus gebracht. Er ahnte wohl sein nahes Ende, denn er sagte zu Mitbrüdern, dass es mit ihm nun bald dem Ende zugehe. Der Arzt von Johannesburg fand keine Anzeichen von Gallensteinen, und so war keine Operation notwendig. Am 10. September früh wohnte er noch der heiligen Messe bei und empfing die heilige Kommunion. Dann brach er plötzlich zusammen. Der Krankenhausseelsorger konnte ihm noch das Sterbesakrament geben. Bald darauf ist Bruder Josef gestorben. Am 11. September wurde er in Maria Trost beerdigt.
Pater Anton Reiterer schrieb: „Mit Bruder Josef haben wir einen der besten Brüder verloren. Er war noch vom alten Schrot und Korn. Er war ein mustergültiger Ordensmann, ein eifriger und gewissenhafter Arbeiter. Ich glaube, hier ist keine Missionsstation, wo er nicht das Werk seiner Hände hinterlassen hat. Fast alle Bauten waren von ihm geplant und ausgeführt.“
Bischof Johann Riegler schrieb: „Für die Mission ist sein Tod ein schwerer Verlust, denn er war nicht nur ein fleißiger Arbeiter, tüchtiger Handwerker und ausgezeichneter Fachmann, der uns durch seine Arbeit und seine Häuserpläne viel Geld ersparte, sondern vor allem auch ein vorzüglicher Ordensmann, der durch sein gutes Beispiel ungeheuerlich viel Gutes geleistet hat.“
Der Generalobere Pater Johann Deisenbeck schrieb: „Bei meinem Besuch in der Mission vor drei Jahren hatte ich meine helle Freude an dem lieben Mitbruder, den ich schon in Milland als vorbildlichen Ordensmann kennengelernt hatte, und dann wieder nach 45 Jahren als den alten, guten Bruder Huber begrüßen konnte. Gerne weilte ich bei ihm in seinem Zimmer, wo ich ihn nie müßig fand, sondern meist bei der Ausarbeitung von Plänen vertieft. Da er schon ziemlich taub war, war er auch mehr zum Alleinsein verurteilt und dadurch auch zu einem großen Beter geworden.“
Gut ausgebildet in seinem Fach, hat er der Kongregation und viel mehr der Mission als Facharbeiter und Bauzeichner bis in seine letzten Tage wertvollste Dienste geleistet, so dass sein Tod für die Mission einen nicht geringen Verlust bedeutet.
Bruder Josef schreibt von sich selber: „Ich war in meinem Beruf immer glücklich und zufrieden, und heute noch, nach fünfzig Jahren Ordensleben, würde ich um keinen Preis der Welt tauschen. Mit der wirklichen und fühlbaren Gnade, von der man getragen wird, tut man alles gern, leicht, geduldig und gottergeben. Freilich bleiben mir auch Kreuz und Leiden, Versuchungen und Widerwärtigkeiten aller Art nicht erspart.
R.I.P.
Pater Alois Eder