geboren am 22.06.1865 in Biberbach/D
Zeitliche Gelübde: 19.03.1891
Ewige Gelübde: 19.03.1891
verstorben am 03.02.1951 in Mergentheim/D
beigesetzt in Ellwangen/D
Bruder Johann Kobinger kam am 22. Juni 1865 in Biberbach/Bayern zur Welt. Er war von Beruf Schuster. Angeregt durch einen Missionsvortrag im Gesellenhaus des Kolpingvereins in München beschloss er, sein Leben der Mission zu widmen. Er selber beschreibt jenen wichtigen Augenblick seines Lebens mit diesen Worten: „Im Jahre 1888 befand ich mich in München im Gesellenhaus, wo wir jeden ersten Montag des Monats Hauptversammlung hielten. Ich war an diesem Tag gerade nicht anwesend, als ein Missionar aus Afrika einen seiner hinreißenden Vorträge hielt, wovon ich am nächsten Morgen in der Werkstatt von Mitarbeitern hörte. Nach allem, was ich hörte, vernahm ich in mir eine Stimme, die sagte: Das wäre etwas für dich. Ich ging zum hochw. Präses, und der sagte, vor wenigen Tagen sei schon einer nach Verona abgereist aus dem Verein. Im Januar 1889 trat ich als zweiter deutscher Geselle in Verona ein“.
Im Alter von 24 Jahren wurde er am 5. Januar 1889 in Verona als Bruderpostulant aufgenommen. Am 8. Dezember 1889 begann er das Noviziat und legte zwei Jahre später am 19. März 1891 in Verona die ewigen Gelübde ab. Nach dem Noviziat wurde Bruder Johann gleich nach Ägypten versetzt und in Gesirah nahe Kairo als Koch eingesetzt. Neun Jahre versah er diesen Dienst, bis er 1901 nach Italien zurückgerufen wurde, um zuerst in Verona (1901-1902) und dann in S. Vito am Tagliamento (1902-1904) als Gärtner zu arbeiteten.
1904 wurde er nach Sidcup/England versetzt, wo er sich wieder als Koch der Gemeinschaft betätigte. Nach einem Jahr Aufenthalt in Verona reiste er 1912 in den Sudan aus. Auch dort übernahm er den Küchendienst und betreute den Garten, bis er 1923 im Jahr der Trennung der Kongregation nach Europa zurückgeholt wurde. Nach einer längeren Zeit der Erholung in Josefstal wurde er 1925 in das neu eröffnete Seminar in Bad Mergentheim versetzt. Dort übernahm er wiederum den Küchendienst und führte den Garten.
Auf die Frage, an was er besonders gern zurückdenkt, gab er folgende Antwort: „Als Aufseher bei den ebenholzschwarzen Krausköpfen zu sein, mit ihnen Tag und Nacht zusammenzuleben und sie anzuleiten zur Arbeit und Zucht, aus ihnen brave Menschen heranzubilden, von denen ich später wieder einige getroffen habe, die bestätigten, ihr Glück der Mission zu verdanken“.
Bruder Johann verstarb am 3. Februar 1951 in Bad Mergentheim an Herzschlag. Er wurde im Friedhof von Ellwangen beigesetzt.
R.I.P.
Pater Alois Eder