geboren am 29.01.1901 in Neuler/D
Zeitliche Gelübde: 09.09.1927
Ewige Gelübde: 09.09.1933
verstorben am 28.08.1984
beigesetzt in Lydenburg/RSA


Der 28. August 1984 begann für Bruder Anton Kurz wie jeder andere Tag: Frühes Aufstehen, Betrachtung und heilige Messe in der Kirche, Frühstück, kurze Pause und an die Arbeit. Seine selbst gewählte tägliche Arbeit bestand darin, die Umgebung der Mission, ihre Anlagen und Wege in Ordnung und sauber zu halten. Niemand dachte im Geringsten daran, dass Bruder Anton um die Mittagszeit nicht mehr unter den Lebenden sein würde. Er selbst hatte vielleicht eine gewisse Vorahnung, da er am Morgen die Beichte abgelegt hatte. Kurz vor dem Mittagessen hatte er wie immer seine Medizin eingenommen. Da er nicht zum Mittagessen erschien, gingen wir in sein Zimmer und fanden ihn tot auf seinem Bett sitzend. Er starb an Herzversagen.

Bruder Anton wurde am 29. Januar 1901 in Neuler/Baden-Württemberg geboren. 1925 schloss er sich den Comboni-Missionaren an und begann im gleichen Jahr in Milland am 9. September das Noviziat. Am 9. September 1927 legte er die ersten und sechs Jahre später, bereits in Südafrika, in Maria Trost am 9. September 1933 die ewigen Gelübde ab.

Nach drei Jahren Einsatz in der Landwirtschaft von Milland und Mellatz erhielt er 1931 Sendung nach Südafrika. Das der Kongregation anvertraute Missionsgebiet stand damals erst in seinen Anfängen. Es gab nur wenige Missionsstationen, aber die Zeit sich auszubreiten war angebrochen. Bruder Anton war bei der Gründung der meisten neuen Missionen aktiv mit dabei und half bei deren Entwicklung. Es waren schwierige Zeiten, denn, wie er sagte, „wir hatten nichts“.

Bruder Kurz war Landwirt von Beruf. Er betrachtete seine Arbeit im Licht des Glaubens und seine Aufgabe, die Priester zu unterstützen, wo immer es notwendig und möglich war. Die Verkündigung und Vertiefung des Glaubens waren sein großes Anliegen. Vor seiner Versetzung nach Maria Trost im Jahr 1983, hatte er 20 Jahre lang in Bongani die Missionsfarm bearbeitet. Seine gesunde und tiefe Spiritualität verlieh ihm ein verlässliches Urteilsvermögen, so dass ihn auch priesterliche Mitbrüder um Rat fragten. Er war immer bereit und nahm sich Zeit, mit den Mitbrüdern seine Ansichten zu teilen und ihnen gute Ratschläge zu geben.

Gegen Ende seines Lebens wurde er sehr schweigsam und immer mehr gottverbunden. Das beeindruckte die Mitbrüder und die Leute, die ihm begegneten. Er war bei allen wegen seines frohen, friedliebenden und optimistischen Charakters beliebt. Er war ein Freund der Arbeit und erfüllte sie mit seinem ganzen Einsatz. Die afrikanischen Arbeiter schätzten ihn sehr, denn er behandelte sie mit christlicher Liebe und half ihnen in ihren vielen Nöten und Schwierigkeiten. Die auftretenden Gebrechen des Alters nahm er mit Geduld und Gelassenheit an. Sein Beispiel als das eines arbeitsamen und gebetseifrigen Menschen sowie sein ständiger guter Humor wirkten beim Volk als apostolische Kraft.

Bruder Kurz verschied in Maria Trost am 28. August 1984. Am seinem Todestag wurde die Provinz durch einen weiteren Todesfall überrascht. Pater John Pinkman erlitt nach einer leichten Operation in einem Krankenhaus von Pretoria einen Herzinfarkt, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte.  Zum ersten Mal in der Geschichte der Provinz hatten wir am gleichen Tag in Maria Trost ein doppeltes Begräbnis. Beide Bischöfe nahmen am Gottesdienst teil, fast alle Mitbrüder und viele Gläubige teilten unsere Trauer und beteten mit uns für die Seelenruhe unserer beiden Mitbrüder.

R.I.P.

Pater Gebhard Schmid