geboren am 01.12.1901 in Übersbach/A
Zeitliche Gelübde: 09.09.1923
Ewige Gelübde: 13.05.1926
Priesterweihe: 29.06.1926
Bischofsweihe: 23.01.1949
verstorben am 07.10.1955
beigesetzt in Witbank (Dom)/RSA
Pater Riegler stammte aus Übersbach/Steiermark (Österreich) und kam am 1. Dezember 1901 zur Welt. Nach dem Abschluss der Oberschule im Knabenseminar von Graz trat er am 20. August 1921 als Postulant in das Missionshaus Milland ein. Am 9. September 1921 begann er dort das Noviziat und beendete es mit den ersten zeitlichen Gelübden am 9. September 1923. Am Priesterseminar von Brixen besuchte er die Vorlesungen in Philosophie und Theologie. Am 13. Mai 1926 legte er die ewigen Gelübde ab und wurde am 9. Juni 1926 im Dom von Brixen von Fürstbischof Johannes Raffl zum Priester geweiht. Vor seiner Ausreise nach Südafrika unterrichtete er ein Jahr lang im Missionshaus und half an Sonntagen in Pfarreien aus.
1927 reiste er in die Mission von Südafrika aus. Von 1927 bis 1938 wirkte er als Seelsorger und Rektor in Maria Trost. Von 1938 bis 1939 war er Seelsorger in Witbank und dann in Middelburg. Am 30. Juni 1939 wurde er zum Apostolischen Vikar der Präfektur Lydenburg ernannt. Nach der Erhebung der Präfektur Lydenburg zum Vikariat von Ost-Transvaal wurde Mons. Riegler am 23. Januar 1949 in Maria Trost zum Bischof geweiht. Der neugeweihte Bischof betrachtete die Ankunft von dreizehn neuen Missionaren aus Europa 1948 als das schönste, wertvollste und meistgeschätzte Geschenk anlässlich seiner Bischofsweihe.
Bischof Riegler war ein vorbildlicher Missionar, ein edler Oberhirte und ein lieber Mitbruder. Er lernte mit viel Energie und Begeisterung die Eingeborenensprache. Er gab sich nicht zufrieden mit einem oberflächlichen Studium, nein, auch in den späteren Jahren nahm er immer wieder die Grammatik zur Hand, um etwaige Lücken in seinem Sprachgebrauch auszufüllen. Fast vierzigjährig studierte er noch mit allem Eifer die englische Grammatik. Vorbildlich war seine Tätigkeit in der Missionsschule. Regelmäßig ging er zum Katechismusunterricht und erlaubte sich keine Entschuldigung, diese wohl wichtigste Aufgabe eines Missionars zu unterlassen. Zuerst Unterricht und Predigt, dann Planen und Bauen, war sein Grundsatz. Für katholische Lehrer tat er sein Möglichstes, obwohl er in dieser Richtung auch viele Rückschläge und Enttäuschungen erlebte, so blieb er sich seinem Ideal treu. Seine Versuche, Katechistenschulen zu errichten, waren leider ohne Erfolg.
Seine missionarische Haltung ging Hand in Hand mit großer Leutseligkeit und steter Hilfsbereitschaft. Alt und Jung hatten bei ihm immer Zutritt. Wo immer er helfen konnte, da half er. Mit seinem Auto brachte er den Leuten, wenn nötig, das Essen, oder führte ihre Kranken ins Krankenhaus. Sein Auto diente auch als Hochzeitswagen und Leichenwagen. Hatte jemand eine Panne auf der Straße, Bischof Riegler half regelmäßig, trotz Eile, trotz Bischofsring. Sein in Liebe gegründeter Humor gewann ihm Freunde bei unzähligen Nichtkatholiken, die ihn tief verehrten und die Kirche um einen solchen Mann beneideten.
Als Oberhirte war Bischof Riegler mehr ein Vater als ein Hochwürden. Das zeigte sich besonders während der Kriegsjahre, da er überall half und tröstete. Was unternahm er, um die Internierung unserer Mitbrüder zu verhindern und sie wieder möglichst bald wieder frei zu bekommen.
Die Weit- und Umsicht unseres Bischofs fand ein dauerndes Denkmal in der Gründung der schwarzen Schwesternkongregation, die sicher noch eine große Rolle im Aufbau und Bestand der Transvaal-Mission spielen wird. Um das ewige Betteln um Gaben bei seinen Diözesanen zu ersparen, reiste er selbst 1954 nach Nordamerika und sammelte mit großer Mühe, um die Kosten für die Kathedrale von Witbank und die bischöfliche Residenz zu decken.
Dass seine Kenntnis der Zulusprache sowie sein Verständnis aller Probleme der Schwarzen überragend waren, bewiesen die Bischöfe von Südafrika, die ihn zum Vorsitzenden ihres Rates für Rassen- und Eingeborenenprobleme erwählten. In der Tat, die ganze führende Schicht der schwarzen Katholiken Südafrikas kannte Bischof Riegler persönlich, da er regelmäßig allen größeren Tagungen der Katholischen Lehrerschaft und der Katholischen Aktion beiwohnte.
Bischof Riegler war nicht nur ein vorbildlicher Missionar und ein edler, eifriger Oberhirte, sondern auch jederzeit ein lieber Mitbruder, nach seiner Bischofsweihe nicht weniger als vorher. Jedermann hatte bei ihm Zutritt. Wie bescheiden war er auch in seinen Ansprüchen. Jahrzehnte lang begnügte er sich mit einer armseligen Ecke als Schlafgemach. Zur Unterhaltung und Abspannung spielte er gerne Karten. Bei ernstlicher Erkrankung eines Mitbruders beeilte er sich, ihn zu besuchen, und fast bei allen verstorbenen Mitbrüdern in der Mission fand er sich am Sterbelager ein, um sie zu segnen und heimzubegleiten.
Wenn Bischof Riegler etwas schmerzte, dann war es zweifellos der Mangel an Liebe unter den Mitbrüdern. Daher hat er auch als Wahlspruch in sein bischöfliches Wappen schreiben lassen: „Filioli, diligite alterutrum“.
Er starb an Hirnlähmung in Witbank am 7. Oktober 1955.
R.I.P.