In den Räumen der RSCK (Men Religious Conference of Kenya) fand ein Treffen des AEFJN (Afrikanisch-europäisches Netzwerk für Glaube und Gerechtigkeit) statt. Die Teilnehmer beschäftigten sich mit Fragen über die Welt von heute, die Beziehungen zwischen Europa und Afrika, die anstehenden Europawahlen und gesellschaftliche Veränderungen. Unter dem Motto „Global denken, lokal handeln“ wurden einige Überlegungen im Blick auf die Situation in Kenia angestellt. Alle Teilnehmer waren sich über die Dringlichkeit einig, sich nicht nur zu treffen, sondern zu handeln. Ein interessanter Vorschlag war, die Bischofskonferenz zu bitten die Stimme zu erheben wegen der sinkenden Löhne der Arbeiter, die steigenden Diäten der Parlamentarier gegenüberstehen. Die Bedeutung von höherer Bildung für Ordensleute, sowohl Männer als auch Frauen, war ein wichtiger Punkt.
Das „Institute of Social Ministry in Mission“
An diesem Punkt wurde das Institute of Social Ministry in Mission (ISMM) des Katholischen Tangaza University College vorgestellt. Das Tangaza University College ist im gemeinsamen Besitz mehrerer Ordensgemeinschaften. Derzeit bietet das College in seinen Instituten Zertifikats-, Diplom-, Bachelor- und Masterstudiengänge an.
Das Institute of Social Ministry in Mission (ISMM) wird von den Comboni-Missionaren gemeinsam mit den Comboni-Missionsschwestern geleitet. Es ist ein Institut für höhere Bildung, gegründet 1994, und bildet Nachwuchs im Bereich des sozialen Wandels für Gesellschaft, Kirche, Regierung und Institutionen aus. Es bietet Diplom-, Bachelor-, Master- und Doktoratsstudiengänge an, nicht nur für Kenianer, sondern auch für Bürger der angrenzenden Staaten. Gerade jetzt, wo es so scheint, dass Europa die Türen für afrikanische Studenten schließt, ist es von grundlegender Bedeutung, dass alle Ordensgemeinschaften von den großen Möglichkeiten dieses Instituts wissen.
Das Institut, jetzt sogar mit dem Doktoratsstudium „Sozialer Wandel“, feiert in diesem Jahr sein Silbernes Jubiläum. Das ist wirklich ein großartiger Erfolg der Comboni-Familie.
Programme für Sozialen Wandel
Die Aufgabe des Institute of Social Ministry in Mission ist es, durch einen hohen Bildungsstandard das große Potential aller Studierenden auszuschöpfen, damit sie „Wandler“ für die Gesellschaft werden. Die ISMM-Programme bieten den Studierenden die Gelegenheit voranzukommen, und geistliche Begleitung, die zu ihrem Wohlergehen beiträgt. Sie eignen sich Wissen an, festigen ihre Standpunkte und erwerben Fähigkeiten, die für den Sozialen Wandel in der Gesellschaft notwendig sind. Diese Programme legen den Schwerpunkt auf Menschenwürde, soziale Gerechtigkeit, Fürsprache, Forschung und Entwicklung, und vermitteln den Studierenden methodische Kompetenz und das funktionierende Handwerkszeug. Tatsächlich sind bereits viele der Absolventen in Sozialbewegungen tätig mit dem Ziel, die Gesellschaft in vielen Bereichen zu wandeln, von Politik über Gesetzgebung bis zu Wirtschaftsunternehmen, von Umweltschutz über Friedensarbeit bis zum Gesundheitswesen.
Die eigene Berufung entdecken
Das ISMM ist ein Kompetenz- und Innovationszentrum im Bereich des sozialen Wandels. Es schult seine Studierenden dahingehend, dass sie ihre persönliche, gesellschaftliche, die Welt verändernde Berufung entdecken. Somit tragen sie mit Begeisterung, Kreativität, Eigeninitiative, Integrität und Fachkompetenz zu einer Gesellschaft bei, in der die Menschenwürde geachtet wird, und zu einer Entwicklung, die als Prozess verstanden wird, bei dem das ganze Potential menschlichen Lebens und sozialer Gerechtigkeit wahrgenommen wird.
Aber warum ist diese Betonung wichtig?
Weil es bekannt ist, dass viele Europäer kommen, um „praktische Erfahrungen in Afrika“ zu sammeln, während die reichen Staaten nicht bereit sind, Visa für afrikanische Studenten auszustellen. Doch afrikanische Studenten sollten auch Auslandserfahrungen haben. Im Interesse der Gerechtigkeit sollten wir starke Fürsprecher für sie sein. Das ist eine sehr combonianische Angelegenheit. Wir müssen unser Bestes geben, um das Bewusstsein z. B. bei Parlamentariern zu wecken, und wir müssen wirksam dafür werben. Wir tun es für Afrika und die Afrikaner, für die Welt und für das Reich Gottes.
Sr. Teresita Cortés Aguirre, CMS