Seit dem Jahr 2000 findet jährlich im November die ökumenische Friedensdekade in Ellwangen statt. Die diesjährige Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Krieg 3.0“ wurde vom evangelischen Pfarrer Martin Schuster und dem katholischen Diakon Siegfried Herrmann mit einem ökumenischen Gottesdienst in der St. Wolfgangskirche eröffnet. Einen weiteren Gottesdienst feierte Pater Anton Schneider bei den Comboni-Missionaren in Josefstal.
In der evangelischen Stadtkirche führte die Kantorei die „Petite Messe Solenelle“ von Gioachino Rossini auf. Das Friedensforum gedachte der Opfer der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, und am Jüdischen Friedhof fand eine Gedenkfeier für die Opfer des nationalsozialistischen Terrors mit Pfarrer Michael Windisch statt.
In mehreren Vorträgen wurde die Thematik aufgegriffen. Pfarrer Johannes Stahl von der Basler Mission ging der Frage nach „Warum kommen so viele Flüchtlinge aus West-Afrika?“ Über „70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ referierte der Bamberger Professor Elmar Rieger. Thomas Seibert von medico international sprach zum Thema „Für das Recht zu bleiben, für das Recht zu gehen: Globalisierung, Migration, Menschenrecht?“ Der Arzt Ali Hassan Al-Gamrah, der in der Landes-Erstaufnahmestelle in Ellwangen arbeitet, sprach über die Lage im Jemen. Lesen Sie den Beitrag dazu hier mit freundlicher Genehmigung von Eugen Fallenbüchel von der Schwäbischen Post.
Ergänzt wurde das Programm durch die Ausstellung „Weltweiter ziviler Friedensdienst – Wir scheuen keine Konflikte“ im Rathausfoyer, den Oscar-prämierten französischen Kurzfilm „Tee-Beben“, den Film „Geheimer Krieg“ und den Friedenslauf. Der türkisch-islamische Kulturverein lud zum Freitagsgebet in die Moschee, und in der Heilig-Geist-Kapelle gab es ein ökumenisches Friedensgebet. An Ellwanger Schulen wurde das interaktive Theaterstück „Fake Paradise“ gezeigt. Ein Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche mit Pfarrerin Uta Knauss beschloss die Friedensdekade.
Andrea Fuchs