Pater Collins Mweshi, ein sambischer Comboni-Missionar, der in Karamoja (Uganda) arbeitet, berichtet über seinen Berufungsweg.
„Als ich Christ wurde, wusste ich nicht wirklich, was ich tat, meine Eltern hatten es so entschieden, und damit begann das Leben eines Christen im Jahr 1986. Ich wurde am 14. Juni 1982 als fünftes von neun Kindern von Paul Mweshi und Brenda Namfukwe geboren.
Zunächst lebten wir in Matero, einem Vorort westlich von Lusaka (Sambia), aber dann zogen wir in die Siedlung George ganz in der Nähe. Als Kind habe ich gerne Vögel gejagt und Fussball gespielt. Ich ging auch gern zur Schule. Aber ich sah über den Wunsch nach Wissen hinweg und verlegte mich aufs Fußballspielen.
Ich besuchte ein Jahr lang die Edwin Mulongoti-Grundschule in Lusaka. 1997 begann ich die Sekundarstufe an der Kabulonga-Schule für Jungen in Lusaka, wo ich die nächsten fünf Jahre bleib. In der elften Klasse wuchs mein Bestreben, Wissenschaft zu betreiben, gemeinsam mit dem starken Wunsch zu evangelisieren. Daher beschloss ich, in einer der Jugendgruppen in der Kirche aktiv werden. Ein Freund und Klassenkamerad, Sunday Maseko, riet mir, der Berufungs-Gruppe beizutreten.
Bei meinem ersten Gruppentreffen wollte ich mit Feuereifer erfahren, was Berufung ist. Die damalige Leiterin, Martha Kambuzuma, sagte mir, „Berufung ist ein Ruf Gottes“. Absolut! Aber wie konnte ich die Bedeutung verstehen?
Nach Abschluss der High School im Jahr 2001 wurde ich für ein Jahr Peer Educator für Drogen- und Medikamentenmissbrauch. Dann arbeitete ich acht Monate lang als Angestellter einer Fräserei. Bei dieser Arbeit wurde mein Wunsch, Priester zu werden, noch stärker.
Im Jahr 2003, bei der Ersten Profess von Pater Andrew Bwalya, einem Priester aus meiner Heimatpfarrei, und seinen Gefährten, saß ich in der Kirche mit Blick auf ein Bild von St. Daniel Comboni und dem Schriftzug „Tausend Leben für die Mission“. Der Prediger, ein Comboni-Missionar, sprach davon, dass es junge Menschen in der Kirche gibt, deren Bestreben es ist, sich dem Werk der Evangelisierung als Comboni-Missionar anzuschließen.
Die Begeisterung, mit der ich beschloss meine Arbeit aufzugeben, um Priester zu werden, war eine Tagesreise. Doch es folgten elf Jahre der Ausbildung. Ich verbrachte ein Jahr als Anwärter unter der Leitung von Pater Dawit Wubishet, dem damaligen Berufungsbeauftrag-ten. Von 2005 bis 2008 studierte ich Philosophie im Postulat in Balaka, Malawi, gefolgt von zwei Jahren Noviziat in Namugongo, Uganda.
Ich hatte die Freude, meine Erste Profess am 1. Mai 2010 in der Basilika der Märtyrer von Uganda, einem heiligen Ort, abzulegen. Von 2010 bis 2014 studierte ich Theologie am Regionalen Seminar St. Peter in Pedu (Ghana), und setzte während dieser Zeit meine missionarische Ausbildung am Scholastikat St. Peter und Paul fort. Ein Jahr lang war ich in Malawi im missionarischen Einsatz. Am 10. Juli 2015 legte ich die Ewigen Gelübde im Provinzhaus in Lilongwe ab. Am 22. August 2015 wurde ich in der Pfarrei Msamba durch Erzbischof Tarcisio Ziyaye zum Diakon geweiht. Schließlich wurde ich am 28. Mai 2016 durch Erzbischof Telesphore Mpundu von der Erzdiözese Lusaka in der Kathedrale vom Kinde Jesu zum Priester geweiht.
Meine Reise war eine gewöhnliche Geschichte von Ereignissen, geführt durch die Hand Gottes. Es ist eine Wegstrecke wertvoller kleiner Entscheidungen, die man am besten als Ganzes betrachtet und die nur schön sein kann, wenn man sie schließlich als Panorama sieht.“
Quelle: comboni.uk