Bündnis Mahnwache appelliert: „Umkehr zum Frieden!“
Die Corona-Pandemie zwingt auch Friedensbewegte dazu, neue Wege zu gehen. Das Versammlungsverbot schien das Aus für den diesjährigen Ellwanger Ostermarsch zu bedeuten. Die Organisatoren wollten sich damit aber nicht abfinden und beschlossen, jetzt erst recht das Osterfest zu einem Appell für Menschlichkeit und Vernunft zu nutzen, unter dem Motto „Umkehr zum Frieden!“ Comboni-Missionar P. Reinhold Baumann bekräftigt dies damit, „dass die humanitären Katastrophen durch endlose Kriege und das Flüchtlingsdrama im Nahen Osten und an den Grenzen mehr denn je nach friedensstiftenden zivilen Lösungen verlangen, statt unaufhörlich mit Militäreinsätzen gewachsene Kulturstaaten zu zerstören und ihren Völkern unvorstellbare Leiden zuzufügen.“ Gefordert sei eine Friedenskonferenz und das Verbot von Rüstungsexporten, genauso wie die Unterzeichnung des von den Vereinten Nationen bereits beschlossenen Atomwaffenverbots. Um ihren Appell in die Öffentlichkeit zu tragen, hat sich das Organisationsteam der Mahnwache dafür entschieden, das Internet als „Transparent“ für seine Forderungen zu nutzen.
Das anfänglich mit Skepsis beurteilte Vorhaben entwickelte sich schnell zu einem Experimentierfeld für kreative OstermarschfreundInnen, denen schließlich ein spannendes Stück friedenspolitischer Aktionsformen gelungen ist. Durch Zusammenarbeit mit phantasievollen PC-Spezialisten ist ein Gemeinschaftswerk aus starken Redebeiträgen, stimmungsvollen Musiker-Auftritten und nachdenklich stimmendem Sprechtheater entstanden. Den neuen Ellwanger Ostermarsch kann man ab 8. April unter http://ostermarsch.ellwangen.net im Internet erleben.
Das Programm sieht wie folgt aus: Carola Moser (Mahnwache Ellwangen) berichtet von ihrer Aufgabe, die sie als Delegierte der Friedenswerkstatt Mutlangen bei der UN-Konferenz über den Atomwaffen-Sperrvertrag übernimmt. Roland Blach, aktiv bei der DFG-VK und Ican, ist in dieser Eigenschaft Mitträger des Friedensnobel-preises von 2017; er schildert seine Vision einer Welt ohne Gewalt, Rüstung und Krieg. Andrea Batz und Reinhard Krämer eröffnen den diesjährigen Ostermarsch mit dem traditionellen Lied „Überwindet Gewalt“. Die Percussion-Gruppe „Up-Surdo“ liefert eine mitreißende Video-Performance einer simulierten Demonstration. Das Trio „Basis“ wird mit dem Friedens-Song „Ohne Rüstung leben“ zu einem Sprechtheater überleiten. Es beginnt mit den „Lyrikaden“, die einen Text der Hildegard von Bingen vorgetragen. Ebenso wird es den Sketch „Fremd ist der Fremde“ von Karl Valentin geben, gespielt von Waltraud und Bernhard Brasse.
In der Presseinformation würdigt Karin Böhme das „unglaubliche Engagement aller Redner, Künstler und Techniker, denen die Entstehung einer eindrucksvollen Friedensmanifestation zu verdanken sei“. Das Aktionsbündnis Mahnwache lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, am Samstag, 8. April, an diesem besonderen Ostermarsch in virtueller Weise teilzunehmen und damit ihre Unterstützung des Appells „Umkehr zum Frieden“ zum Ausdruck zu bringen.
Gerhard Schneider, Karin Böhme, Renate Huober und P. Reinhold Baumann