Gibt es nicht eigentlich schon zu viel Leid und Tränen in der Welt, als dass wir uns an diesem Tag auch noch in der Kirche der Traurigkeit und Trostlosigkeit ausliefern müssen? Wir würden lieber einen großen Bogen um das verhüllte Kreuz machen, das sich uns in den Weg stellt.
Wer nur von Ostern fasziniert ist, ohne an Karfreitag einzuhalten und über den Tod Jesu nachzudenken, macht sich etwas vor. Leben gibt es nicht ohne Sterben, Auferstehung nicht ohne Tod, das Heil der Welt nicht ohne das Kreuz Jesu. Es hat seinen guten Grund, dass ausgerechnet das Kreuz – und nicht etwa das leere Grab – zum Zeichen unseres Glaubens geworden ist.