Liebe Familie, Freunde, Bekannte und Mitbrüder & -schwestern!
Ich sende herzliche Grüße von der anderen Seite des Mittelmeeres.
Es gibt Neuigkeiten: Im Juni hat mein Mitbruder und Freund Alfred Mawadri leider unsere Pfarrei verlassen, um in den nächsten Jahren als Ausbilder die Comboni-Kandidaten des Südsudan zu begleiten. Zum anderen hat mich mein Vater nach neun Jahren wieder in Old Fangak besucht und uns ein Hochbeet gebaut, falls das Land wieder unter Wasser stehen sollte. Aber dieses Jahr hat es bisher nicht so viel geregnet verglichen mit dem Vorjahr.
Seit meiner letzten Rundmail im Dezember habe ich zwei Texte geschrieben. Da geht es zum einen um das Thema Ernährung und Hunger im Südsudan in der Benediktiner Zeitschrift „Ruf in die Zeit“, die soeben erschienen ist (s. Anhang, mein Artikel ab S. 10). Der andere Bericht ist über die Bischofsweihe von Christian Carlassare im März 2022, mit dem ich knapp fünf Jahre in Fangak gelebt habe. Brisant ist seine Geschichte deshalb, weil er nach seiner Ernennung letztes Jahr im Auftrag eines lokalen Priesters angeschossen wurde, um ihn zu vertreiben. Darüber ist einiges im Internet zu finden. Der Priester und die Attentäter sind zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Als drittes schicke ich euch einen Link von MISSIO: Wozu Mission? – missio-multimedia.de. Dieses kirchliche Hilfswerk hat seinen Ursprung durch eine Initiative von Pauline Jaricot genau vor 200 Jahren. Die Gründerin wurde dieses Jahr selig gesprochen. Aus diesem Anlass wird nach dem Grund von Mission aus katholischer Sicht gefragt. Im Link findet sich auch ein Hinweis auf meine Arbeit bei den Nuer mit drei Fotos. Dort wurde aus Versehen die Angabe über die Pfarrei (40,000 Katholiken bei 200,000 Bevölkerung in Fangak County) auf die gesamte Diözese bezogen. Auf dem Gebiet der Diözese Malakal gibt es natürlich viel mehr Bevölkerung und Katholiken.
Soviel für dieses Mal.
Ich schließe euch in mein Gebet ein, auch bzgl. dem Konflikt in der Ukraine, dass es einen Frieden durch Verhandlungen gibt und ihr nicht in ungeheizten Wohnungen den Winter verbringt. Es ist übrigens berührend, wie oft die Christen in meiner Pfarrei für Frieden in Europa und der Ukraine jetzt beten. Mit Krieg haben sie Erfahrung und können sich in das entstandene Leid gut hineinversetzen. So wächst Solidarität in beide Richtungen.
Gottes Segen,
Euer P. Gregor