Die Gnade Gottes ist erschienen,
um alle Menschen zu retten (Tit. 2,11)
Liebe Freundinnen und Freunde unseres großen Sozialwerkes im Süden Perus!
In wenigen Tagen feiern wir das Fest der Menschwerdung Gottes. In Jesus Christus dürfen wir die Liebe erfahren, die Gott uns allen schenken will. Mit diesem Weihnachtsbrief möchte ich Euch alle grüßen und wirklich von Herzen danken. Ihr seid ja das große Weihnachtsgeschenk für die vielen Kranken und Armen in Peru. So grüßen wir euch herzlich dieses Mal aus Ellwangen, wo ich nicht zum Urlaub verweile, sondern weil ich wirklich krank bin: eine Herzklappe musste ersetzt werden, mein rechtes Auge hat den Grünen Star, meine Knie sind verbraucht und arbeiten nicht gut, und andere Kleinigkeiten fehlen ebenso. Doch ich bin zuversichtlich, dass alles gut wird und ich wahrscheinlich wieder für kurze Zeit nach Peru kann. Dies entscheiden die Ärzte.
Wir leben ja in Deutschland auch in einer Krise. Es ist eine finanzielle Krise wegen des ungerechten Überfalls Russlands auf die Ukraine. Wir brauchen dringend Frieden und Gerechtigkeit. Der Egoismus ist das große Hindernis, sei es im Großen oder im Kleinen. Ich brauche es nicht aufzuzählen. Jetzt sind wir im Winter. Da geht es auch uns schlechter, vor allem durch den Krieg, der negative Folgen auf der ganzen Welt hat. Und unser Peru durchlebt eine politische Krise – kein Geld für die Armen. Es ist eine Gesundheitskrise, es fehlen Betten und Medizin und es fehlt Personal. Gott sei Dank, wir können helfen mit Euren Geschenken für die Armen im Süden Perus. Der Lohn dafür ist, was Jesus uns verkündet hat: „Was Ihr dem Geringsten unserer Brüder getan habt, das habt Ihr Gott getan.“ Ich habe dies oft erlebt, ganz besonders in meiner Missionszeit: Wenn ich etwas Gutes getan habe, so hat es Gott als Gnade zurückgegeben.
Ich bitte Euch darum, seid nicht Egoisten, die nur an sich denken! Seien wir Menschen mit offenen Augen und Herzen. Durch die Taufe sind wir alle Brüder und Schwestern, ja Kinder Gottes. Und wir haben nicht nur einen barmherzigen Gott, sondern einen uns liebenden Gott. Ich danke Euch für Eure Freundschaft und Verbundenheit, auch mit unseren armen Kranken und unseren armen Menschen im Süden Perus. Ich danke Euch für Euren missionarischen Dienst. „Er hat uns gesandt, den Armen die Frohe Botschaft zu bringen, zu heilen, die gebrochenen Herzens sind.“ Ganz besonders möchten wir dem Freundeskreis „Espiritu Santo“ danken. Dies ist mir ein großes Anliegen. Mit welcher Freude Ihr eingestiegen seid. Was wäre unser Einsatz für die Armen und Kranken ohne Euch! Ich möchte besonders dem Leitungsteam danken mit seinem verantwortungsvollen Leiter Herrn Bernhard Kuhn. Ihr habt wirklich unser Sozialwerk weitergebracht. Vergelte es Euch Gott!
Zwei Höhepunkte hatten wir in diesem Jahr. Das war zunächst die Seligsprechung unseres guten Pater Philipp Jeningen in Ellwangen. Er wollte die Schönenbergkirche als geistiges Zentrum bauen und führen. Sein Missionskreis waren die Diözesen Eichstätt, Würzburg und Konstanz. Unermüdlich war er unterwegs als Missionar, und sein Lebensspruch war: „Auch auf der Erde ist Gott mein Himmel.“ Er starb am 8. Februar 1704. Er wurde seliggesprochen und ruht in der Basilika in Ellwangen.
Der zweite Höhepunkt war die Seligsprechung unseres Mitbruders P. Josef Ambrosoli, geboren in Norditalien 1923. Nach dem Abitur studierte er Medizin. Er musste das Studium unterbrechen, denn er musste in den Krieg ziehen. Seine militärische Einheit war in Stetten am Kalten Markt stationiert. Er wurde dann gefangen genommen und war im Lager Heuberg. Dort im Lager half er und versorgte seine Mitgefangenen. Von April bis Dezember 1944 war er gefangen, und er offenbarte seinen Mitgefangenen, dass er Arzt und Missionar in Afrika sein wollte als Comboni-Missionar. Er wurde Comboni-Missionar und arbeitete in Uganda 31 Jahre als Missionar und Arzt. Am 27. März starb er in Lira/Uganda, wo Stammeskriege waren, und wurde am 20. November in Kalongo selig gesprochen. Dies war eine große Freude für uns Comboni-Missionare, denn er war der erste Comboni-Missionar, der selig gesprochen wurde.
In großer Dankbarkeit wünschen wir Euch allen ein gnadenreiches Weihnachten und für das neue Jahr die spürbare Nähe des Mensch gewordenen Gottes.
Euer P. José Schmidpeter